Freitag, 19. April 2013

Ich steh sonst wenig auf Gedichten


aber hier mache ich eine Ausnahme: Hymnen an die Kirche von Gertrud von Le Fort

Das Beten der Kirche

Deine Gebete sind kühner als alle Gebirge der Denker!
Du baust sie wie Brücken ins Uferlose,
     du läßt sie wie Adler ins Schwindelnde steigen.
Wie Schiffe sendest Du sie in Meere des Unbekannten,
     wie große Seeschiffe in Wildnisse voller Nebel.
Der Welt graut bei deinen gefalteten Händen,
     und ihr ist bange bei der Inbrunst deiner Knie,
Ihre Lippen spotten vor Angst,
     und sie verriegelt sich in den Kammern ihrer Zweifel.
Denn du gibst sie der Ewigkeit preis bei lebendigem Leibe
     und heißt ihre Jahre verwesen, ehe sie vorüber:
Siehe, die Straßen, die von deinem Munde führen,
     sind Straßen ins Jenseits,
     und wohin deine Seele sich streckt, ist aller Kreaturen Ende!
Du aber kommst als eine Geschmückte aus der Wüste wieder
     und als eine Erleuchtete aus den Flügeln der Nacht!
Du kommst als eine Lebendige aus dem Abgrund
     und als eine Erhörte aus dem ewigen Schweigen.
Du kommst aus der Vernichtung wieder als eine,
     die Kraft fand,
     und kommst aus dem Unsichtbaren wieder als Gestalt.

Mittwoch, 17. April 2013

Verleumdung


Die Rosenkranzbeterin befaßt sich mit der "Kunst" der Verleumdung und stellt eine Anleitung der Stasi in ihren Blog. Das ist sehr erhellend und man lernt keineswegs nur für das Verhalten von Katholiken untereinander etwas davon, worauf sie hinweist, sondern diese Taktik wird besonders auch in unseren großartigen Medien gewohnheitsmäßig angewendet.

Lesen. Und dann Augen und Ohren aufhalten.

Dienstag, 2. April 2013

Viele Geschenke!


Nein, nicht an Ostereiern. Die Karwoche mit Ölberggebet, Karfreitag, Osternacht mit dem Beisammensein mit Leuten, die sich auch freuen daß Christus auferstanden ist, Ostersonntag und Ostermontag mit Gesang und Halleluja und Familie und nicht zuletzt gute Beichten machen etwas mit mir. Ich komme da heraus und verstehe mehr als zuvor von meinem Glauben.

Zum Beispiel die Ölberggebetsnacht von Gründonnerstag auf Karfreitag. Ich habe mich eingetragen für die ersten 2 Stunden. Mehr schaffe ich nicht, zum Schluß schlief ich fast im Sitzen ein, ich bin da auch nicht besser als die drei Jünger, die Jesus in dieser Nacht mit seiner Angst alleine ließen und einschliefen, anstatt mit ihm zu wachen und zu beten.

Und dennoch: Wir beteten diese Nacht in unserer Kirche in der kleinen Marienkapelle, die sonst kaum in Gebrauch ist. In dieser Nacht war es dort irgendwie familiär. Unsere sitzende Madonna mit dem Jesuskind auf dem Schoß in glattem Holz vermittelt den Eindruck von häuslicher Einfachheit. Unsere fast mannsgroße Ikone der Grablegung Christi, bei der Jesus von Maria, Maria Magdalena, Johannes und Petrus umgeben ist ist wie ein Bild von einer trauernden Familie - und plötzlich fühlte ich mich in diesem Raum ganz und gar familiär mit Jesus, der wie wir geboren wurde und eine Mutter hatte und wie wir gestorben ist: "Du bist ja wirklich unser Bruder!" und ich begann mit Jesus vertraut zu reden. "Aber wenn Du unser Bruder bist, wie kannst Du dann unser Richter sein?"

"Ich bin das Maß!"

Und das konnte ich unmittelbar verstehen. Wenn er das Maß  ist ist es vollkommen klar, daß wir nicht unmittelbar nach unserem Tod zu Gott gelangen können, sondern erst nach einer Zeit der Reinigung, im Fegefeuer eben, um uns Jesu Reinheit in der Liebe zu nähern.

Was diese Reinheit bedeutet wurde mir noch einmal klarer als ich den glorreichen Rosenkranz betete. Ich fragte mich warum es denn nicht reicht daß Maria von ihrem Sohn in den Himmel aufgenommen ist, sondern warum sie auch noch im Himmel gekrönt wird: Wie Jesus Christus war das Besondere an ihr ihre vollkommene Hingabe an den Willen Gottes. In der Esoterik bildet man sich viel darauf ein, daß man Dinge akzeptiert und nicht bekämpft, daß man mit seinem Lebensstrom fließt.

Um das Akzeptieren geht es auch bei unserem Glauben, um das Akzeptieren des Weges, den Gott für uns gedacht hat, wie immer er auch aussehen mag. Wir versuchen aber auf diesem unserem Weg nicht, uns selbst zu vervollkommnen, sondern so aufopferungsvoll lieben zu lernen wie Jesus das getan hat. Und wir versuchen Jesus so vollkommen zu lieben wie seine Mutter Maria das getan hat. Das können wir nicht alleine, deshalb bitten wir Maria um Hilfe.

Es ist das Problem der gefallenen Engel daß sie darauf bestehen, für immer den von Gott für sie gewollten Weg zu verweigern, und das ist die eigentliche Sünde, weil sie damit vor allem verweigern sich lieben zu lassen und Liebe zu geben. Sie weigern sich in den vollkommenen Kreis der Liebe einzutreten, den der Vater und der Sohn im Heiligen Geist ununterbrochen in dynamischem Austausch bilden, und in den sie uns einladen. Was wir anbeten und wohin wir wollen ist die vollkommene Liebe.

Das Bild kommt von hier.