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Dienstag, 11. August 2015

Manchmal schenkt uns Gott einen Neuanfang


wie es Noel Mosen geschah. Aber dann geht es erst richtig los. Wir müssen uns verändern und an uns arbeiten um dieses Geschenk behalten zu können, denn unsere Gottesferne ist auch eine Lebenshaltung und sie ist mit bestimmten Fantasien über uns selbst verbunden, die uns aus gutem Grund nicht ohne weiteres genommen werden. Gott will uns nicht als unmündige Kinder sondern als Menschen, die ihr Leben in die Hand nehmen und selbst bestimmen was sie damit machen, ohne Gefangene von Gefühlen oder emotionalen Abhängigkeiten zu sein. Gott will uns stark sehen. Wir brauchen auch die Hilfe Anderer aber letztlich müssen wir selbst  - wie in jeder Ehe - ein Leben lang an unserer Beziehung zu Gott arbeiten. Und die gute Nachricht ist: Auf die Dauer wird es leichter weil die Liebe zunimmt und das Vertrauen.



"Eines Tages diskutierte ich im Garten mit einem ihrer Freunde und schrie ihn an: "Wenn es Gott wirklich gibt, dann soll er sich mir zeigen!" Im nächsten Augenblick hatte ich eine Vision: Jesus kam blutüberströmt vom Kreuz herab, umarmte mich und sagte mir, daß er mich liebt. An diesem Tag wurde ich Christ." 

"... Gott erlaubte mir nicht, in meinem homosexuellen Lebensstil zu bleiben oder irgendwelche Kleider, Bücher, Gewohnheiten oder Phantasien zu behalten, die das alte Bild von mir selbst als homosexuellen Mann wachhielten. Ich stellte mein Leben bewußt unter seelsorgerliche Begleitung. Jeden Tag fragte mein Pastor mich, ob ich Pornographisches gelesen hätte oder in anderer Weise auf sexuellem Gebiet gesündigt hätte, und da ich versprochen hatte, nicht zu lügen, bemühte ich mich darum, "nein" antworten zu können. Jedesmal wenn ich mich versucht fühlte oder wieder in meiner Phantasie anfangen wollte, beteten wir gemeinsam. Auf diese Weise verloren meine homosexuellen Phantasien ihre Herrschaft über mich, und mein Lebensstil veränderte sich. "

Der Text kommt von hier.

Das Bild ist von einem Künstler nach dem Turiner Grabtuch entwickelt. Leider kein link mehr vorhanden bei mir.

Sonntag, 15. Juni 2014

Augenöffner von heute



Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie. Genesis 1,27

Und die Predigt des besten aller Pfarrer ;) dazu.

Das Bild Gottes sind mein Mann und ich gemeinsam und nicht einfach jeder für sich. Daher ist der Kampf gegen die Ehe von Mann und Frau auch ein Kampf gegen Gott. Und da Gott unser Glück will ist es ein Kampf gegen unser Lebensglück.

Wir brauchen die Achtung vor der biblischen und kirchlichen Überlieferung. Sie vertritt die Stelle  des Verstandes gegenüber dem Gefühl und enthält ein Wissen, das uns davon abhalten kann - wenn wir nicht zu hochmütig sind darauf zu hören und nicht alles besser wissen wollen - sehr schmerzhafte Erfahrungen zu machen und erst zu spät festzustellen, daß wir falsche und nicht wieder gut zu machende Entscheidungen getroffen haben. Hochmütig zu sein und alles besser wissen zu wollen ist im übrigen die Definition des Sündenfalls.

Im Laufe der Jahre ist es für mich geradezu zu einer Möglichkeit geworden die "Geister" - also auch die Ideen - zu unterscheiden, indem ich feststelle ob sie mich und meinen Mann voneinander trennen wollen. Wollen sie uns trennen sind sie "von schlechten Eltern".

Das betrifft nicht nur einfach interessierte Damen und Herren, sondern auch deren Unterstützung durch gesellschaftliche und politische Ideen.

So ist es in linken Kreisen völlig egal ob jemand verheiratet ist oder nicht, man darf trotzdem auf die Jagd gehen und eine Ehe zerstören. Da ist es auch ganz gleich ob es da Kinder gibt. Was zählt ist einzig die Selbstverwirklichung. Selbstverwirklichung bedeutet nach dieser Lesart, daß man seinen Gefühlen erlaubt einen zu leiten. Gefühle sind aber wankelmütig und es ist daher sehr unklug sie zum Führer unseres Lebens zu machen, wir haben nicht umsonst auch unseren Verstand bekommen und beides muß sich im Herzen treffen.

Auch esoterische Kreise machen die Selbstverwirklichung und Selbstvervollkommnung zu einer Pflicht um die Welt zu retten. Die Betonung liegt auch hier auf dem völlig egozentrischen "Selbst". Unser esoterischer Guru hat mich einmal aufgefordert zuzugeben daß ich doch auch schon einmal Frauen attraktiv gefunden hätte und warum ich dem nicht nachgeben würde. Meine Antwort war: "Es würde zu viele Tränen kosten!" Daraufhin hat er davon abgelassen. Eine klare Ansage hilft!

Als Tüpfelchen auf dem i haben wir das jetzt im Genderismus, der uns weismachen will, daß die Ehe von Mann und Frau nichts besonderes und Treulosigkeit in welcher Form auch immer nicht nur etwas völlig Normales, sondern das Idealbild einer jeglichen menschlichen Beziehung sei.

Bis heute denke ich daß man sich bei jeder Entscheidung in Bezug auf seinen Mann oder seine Frau fragen muß:

"Wie viele Tränen würde es kosten?"

Und für die, die das leichtfertig um ihrer angeblichen Freiheit willen tun, täuscht Euch nicht: Ihr selbst werdet auch zu denen gehören, die diese Tränen weinen - nur werdet Ihr es erst merken, wenn es schon zu spät ist.

Damit Ihr wißt, daß es in jeder Lage am besten ist wenn die Treue im tiefsten Herzen verankert ist schaut hier =D:

Das Bild kommt von hier.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Zum Fatimafilm "Der 13. Tag", Teil I

Der Film "Der 13. Tag" stellt die Geschichte der Erscheinungen der Mutter Gottes in Fatima authentisch dar und ist wegen seiner guten cineastischen Qualität sehr spannend. Es gibt ihn in Englisch mit deutschen Untertiteln. 

Ich möchte 3 Themen ansprechen um die Ereignisse in Ihren historischen und geistlichen Rahmen zu stellen: Die Bedeutung des Opfers, der Umgang der katholischen Kirche mit Offenbarungen und die politische Botschaft der Erscheinungen.

Ich stelle die 3 Themen an 3 verschiedenen Tagen ein, da ein sehr langer Text einem Blog nicht entspricht.

1) Die Bedeutung des Opfers

Der Film erzählt nicht von dem Engel, der den Seherkindern ein Jahr vor den Marienerscheinungen 1917 dreimal erschienen ist. Er stellte sich als Engel des Friedens und als Engel von Portugal vor. Die Erscheinung  des Engels ist wichtig, denn der Engel lehrte die Kinder verschiedene Gebete und bat sie Opfer für die Bekehrung der armen Sünder zu bringen zur Vorbereitung auf einen größeren Segen. Er lehrte sie zunächst folgendes Gebet:

Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben. (3x wiederholt)

Die Bitte des Engels wurde von der Madonna im folgenden Jahr wiederholt. Die Kinder folgten diesen Bitten und opferten nicht nur große Dinge wie ihre Leiden und Schmerzen bei Verfolgung, Krankheit und Tod, sie brachten täglich kleine und große Opfer, wie zum Beispiel keine Weintrauben zu essen, auf die sie Lust hatten, bei Hitze nichts zu trinken und so weiter. Die Kinder waren bei ihren Opfern sehr phantasievoll. Sie opferten für die Bekehrung der Sünder.

Viele Dinge erscheinen uns zu klein um überhaupt erst damit anzufangen, sie zum Segen für Andere zu opfern, solche Opfer halten uns aber nicht nur beständig mit den Gedanken bei Gott und bei unseren Nächsten, sondern können auch großen Segen bringen.

Der erste Weltkrieg endete kurz nachdem die Madonna es versprochen hatte und Portugal wurde  vom 2. Weltkrieg verschont. Die Bedeutung des Opfers ist aus der Verkündigung der Kirche heute weitgehend verschwunden, wie ja überhaupt jemand, der Opfer für Andere bringt anstatt Geiz geil zu finden, heute eher als Dummkopf gilt.

An der Geschichte der Seherkinder von Fatima können wir die große Bedeutung des Opfers noch auf einer größeren als der privaten Ebene erkennen.

Montag, 24. September 2012

Völlig andere Moral


Am Samstag hab ich mich seit langem mal wieder durchs Fernsehprogramm gezappt und bin bei der "Försternacht" im BR hängen geblieben. Beeindruckt hat mich der Film "Die Försterbuben" und zwar vor allem deshalb weil aus jedem Fitzelchen dieses Films eine völlig andere Moral heraustrat als unsere heutige. Es gab Klischees - aber die haben wir auch heute.

Ich erzähl ein bißchen davon:

Der Film beginnt mit einer Busfahrt in einem 50er-Jahre Bus. Ein Mädchen setzt sich neben einen jungen Mann, entblößt kokett ihre Schultern indem sie die Bluse etwas herunterzieht und bietet dem neben ihr sitzenden jungen Mann eine Zigarette an, er lehnt dankend ab, sein Mantel öffnet sich etwas, ein Priesterkragen wird sichtbar und sie unterläßt das Kokettieren. Sie treffen sich dann per Zufall auf einer Bank auf der Alm.

- Heutzutage würde eine solche Szene auf jeden Fall einen Priester zeigen der sich mindestens in Versuchung führen läßt und letztendlich der Schönen verfällt, da aber nicht -

Ebenso redet der angehende Priester, einer der Försterbuben, zwar mit der Verlobten des Bruders daß sie sich als Kinder gern hatten, das wars dann aber auch, denn es ist ganz klar, daß das keine Option mehr ist, weder von ihrer Seite, da sie seinen Bruder liebt obwohl er sie nicht gut behandelt noch von seiner Seite. Stattdessen wird bei einem Gespräch des Priesterbruders mit seinem Vater deutlich daß er 3 Wochen zu früh nach Hause gekommen ist weil ihn Glaubenszweifel plagen. Die ganze Theologie in der Stadt ist ihm zu verkopft und er kann seinen Herrgott gar nicht mehr spüren.

- Kann mich nicht erinnern in dieser Einfachheit mal so etwas im Film gesehen zu haben, da geht's entweder bei Glaubenszweifeln hochdramatisch (und schwer unglaubwürdig) zu oder eben als Kampf mit der Versuchung zum Sex -

Der andere Försterbub fällt dadurch auf, daß er das Dorffest durch eine Prügelei aufmischt, seiner Verlobten ständig die Hochzeit verschiebt, nie genug Geld hat und dauernd mit seinen Motorradkumpeln unterwegs ist um sich zu besaufen anstatt wie vereinbart bei der Prozession die Fahne zu tragen.

- Heute würde allein das als ein Akt der tapferen Befreiung vom bäuerlich-katholischen familiären Mief gefeiert werden -

Dafür fährt er mit seinen Freunden zum Köhler in den Wald, der neben seiner Köhlerei auch noch Schwarzbrenner ist und wildert.

- Hier würde heute jedenfalls die Räuberromantik a la Robin Hood zuschlagen, da wird aber nur klar, daß die Männer den Köhler ausnutzen wie auch der geschäftstüchtige Köhler die Männer, und daß es sich bei aller wilden Tanzerei und Gesang nur um ein paar Kerle handelt, die sich zusaufen und um ein Mädchen, das sich gerne den angesehensten Kerlen an den Hals wirft -

denn die Tochter des Köhlers ist die Kokette aus dem Bus, die gerade aus der Stadt zurückgekehrt ist wo sie ihre Stelle in einem Haushalt verloren hat weil sie den Sohn der Familie angebaggert hat. Nach der Sauferei bleibt der Bruder des Priesters noch weil er sich mit der Köhlerstochter im Wald verabredet hat, einer seiner Freunde nimmt stockbesoffen sein Motorrad und baut einen tödlichen Unfall. Der Försterbub besinnt sich nach dem Motorradunfall seines Freundes, legt endlich den Tag der Hochzeit mit seiner Langzeitbraut fest und geht ganz brav auf die Jagd in der Profession seines Vaters weil er erkannt hat daß er ohne seine Braut und wenn er so weiter macht vor die Hunde geht.

- Bis dahin habe ich, wie es heute selbstverständlich ist, immer noch erwartet, daß einer der Försterbuben die ach so romantische Köhlertochter heiratet, denn eine brave Liebste, die ihren Zukünftigen seit ihrer Kindheit kennt und liebt wäre doch heute viel zu spießig für ein Happyend -

Die Köhlerstochter bekommt Besuch von ihrem Freund aus der Stadt, der mit ihr nach Italien fahren will. Sie packt ihren Koffer, lügt ihrem Vater, der mittlerweile weiß warum sie entlassen wurde, vor sie habe eine neue Stelle in der Stadt in einer Fabrik und rennt um ihren Freund wie vereinbart zu treffen. Es wird deutlich  daß der Freund mit ihr eine schöne Zeit verbringen will, von Heirat ist nicht die Rede, und es ist klar, daß sie nicht treu ist. Die Köhlerstochter wartet und wartet auf ihren Freund und kehrt schließlich weinend zu ihrem Vater zurück da ihr Freund nicht auftaucht. Der wurde ermordet und vieles weist auf den unzuverlässigen Försterbuben hin, der von seiner Hochzeitsfeier weg von der Polizei einkassiert wird und sein Priesterbruder gleich mit weil er ihn schützen will indem er behauptet er selbst habe den Mann ermordet.

Der Vater der beiden ist darüber so verzweifelt daß er sich umbringen will, zunächst von seinem besten Freund davon abgehalten wird dann aber mit dem Gewehr unauffindbar in den Wald geht. Dort begegnet er schließlich dem Köhler der gerade in seiner Schwarzbrennerei ist, fordert ihn auf sich zu ergeben, beide schießen, der Förstervater fällt um und der Köhler stellt fest, daß er knapp unter dem Herzen getroffen wurde. Er rennt den Berg hinunter bis er auf Leute trifft, denen er noch erzählen kann daß er den Stadtfreund seiner Tochter ermordet hat weil sie mit ihm gehen wollte. Er stirbt.

- Wäre doch heute eine schöne Szene für den Heldentod eines Vaters, der versucht seine Tochter vor den bösen Kapitalisten und Ausbeutern zu retten, (wahlweise wäre der Vater ein muslimischer Fundamentalist gewesen, der seine Tochter statt des Stadtfreundes umgebracht hätte) Ansonsten wäre heute ein Vater, der die Ehre seiner Tochter retten will indem er ihren Liebhaber umbringt nicht denkbar im Film. Hier wird zwar der Schmerz des Köhlervaters berücksichtigt aber er hat eben dennoch einen Mord begangen und keine Heldentat -

Die Försterbuben werden von der Polizei entlassen und kehren nach Hause zurück wo die Familie überzeugt ist daß sich der Vater umgebracht hat. Verzweifelt rennt der Priesterbruder nach draußen wo ihn eine völlig derangierte und ungeschminkte Köhlerstochter trifft um ihm zu sagen daß der Förstervater nur verwundet wurde und nicht laufen kann, aber lebt. Der Priesterbruder rennt ins Haus um seine Familie zu informieren und will sich dann bei der Köhlerstochter bedanken, die sich aber versteckt und wegrennt auf Nimmerwiedersehen.

Der Film endet mit der frohen Hochzeitsgesellschaft des Försterbuben und sein Bruder geht zurück ins Seminar und wird sein Studium beenden und Priester werden.

- Ja, die Köhlertochter tat mir leid, aber wieso ist heute eigentlich nur noch Promiskuität, Treulosigkeit, Saufkumpanei und Kriminalität interessant genug um verfilmt zu werden, die Försterbuben haben sich entschieden ein anständiges Leben zu führen, zu heiraten und Kinder zu bekommen bzw. als Priester den Menschen zu dienen. Wie soll eigentlich eine Gesellschaft funktionieren ohne solche ehrlichen Leute? Heute hätte man sich dem Schicksal der Köhlertochter breit gewidmet und sich um die anderen nicht geschert, weil Promiskuität so cool, die Arbeiterklasse so unterdrückt und Katholiken natürlich bigott sind -

Ach ja, und nicht zu vergessen: Es gab weit und breit keinen einzigen Quotenschwulen, keine Knutsch- und keine Bettszene und auch niemanden, der während einer Unterhaltung auf dem Klo saß (kommt in Schweden in jedem Filmchen vor das etwas auf sich hält).

War mal ne nette Abwechslung.

Eine Zusammenfassung des Films findet sich hier.
Das Bild kommt von hier.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Trost


Nachdem ich häufig eine Art Verzweiflung wahrnehme, daß sich nichts verändere in der katholischen Kirche und es gesellschaftlich immer schlimmer werde möchte ich ich zum Prozeß der Veränderung etwas sagen.

Warum ich dazu etwas sagen kann? Nun, ich bin sozusagen eine Expertin in Sachen Veränderung. Ich habe mein Leben so oft umgekrempelt - und umgekrempelt bekommen - daß ich den Prozeß der Veränderung kenne.

Der schlimmste Moment ist der, bevor die Veränderung kommt, ja eigentlich schon die ersten Zeichen davon da sind, weil das Alte noch nicht vorbei ist, Du weißt es muß etwas Neues kommen, aber Du kannst überhaupt noch nicht sehen wie und in welche Richtung das geschehen wird und schon gar nicht wo darin der eigene Platz sein kann. Die Nacht ist wirklich am dunkelsten kurz vor dem Morgen.

Du hast so lange gekämpft daß Du ganz erschöpft bist und die Nacht ist immer noch da, und vor lauter Erschöpfung nimmst Du nicht mehr wahr, daß es da schon etwas Licht am Horizont gibt, denn Du hast Dich auch an die Nacht gewöhnt, so daß Du gar nicht mehr glauben kannst daß sie einmal endet.

Gerade in einer solchen Zeit, in der der Weg, der hinter Dir liegt im Dunkeln versinkt und der Weg vor Dir sich in Finsternis hüllt, als wärest Du vollkommen allein lichtlos eingeschlossen: Gib nicht auf! Vertraue auf Gott, und bete und dann warte welcher Weg sich für Dich auftut, denn auch wenn Du keinen Weg mehr sehen kannst: Es gibt ihn.

Das Bild ist von Caspar David Friedrich

Sonntag, 22. Mai 2011

Glück und Triebbefriedigung






Der Bericht ist zwar schon etwas älter aber ich möchte ihn trotzdem noch einmal erwähnen, weil der Psychiater Bonelli mal wieder den Nagel auf den Kopf trifft - und außerdem deutlich macht wie altmodisch von der neueren Psychologie aus gesehen, unsere "moderne" und medial wie politisch verbreitete Sicht der Sexualität, der Liebe und der Treue ist:




Einige Grundsätze, an denen sich viele Menschen orientieren, sind: „Wenn man Sexualität nicht auslebt, kann man nicht gesund sein. Jeder soll darauf achten, welches seine Bedürfnisse sind, wie es ihm emotional geht, das weist den Weg zur Erfüllung. Wer weiss, was ihm fehlt, kann es überwinden und glücklicher werden.“"

"Das Kreisen um die eigene Befindlichkeit erlöst aber nicht, sondern präsentiert dem in sich hinein horchenden Ich quasi immer buntere Bedürfnisse. Diese „ichhafte Dynamik“ sei ein sicheres Ticket ins Unglück, so Bonelli, gerade in der Sexualität. "

"Entgegen dem Mythos ist diese kein obligatorisch auszulebender Trieb, ohne eigentliche Zugriffsmacht des Willens und der Freiheit. Es gehe auch nicht um eine profane Lustquelle, sondern um einen integralen Bestandteil des Menschen in seiner leiblichen und geistigen Dimension.

Daher brauche Sexualität Kultivierung. Es gelte eine Kommunikationsform der Liebe zu lernen, die nach dem Du und nicht nach sich selbst frage. Dies setzte die Fähigkeit voraus, sich zurück zu nehmen."

"Am Ende gehe es darum, saftig und lebensfroh Mensch zu sein. Dies jedoch sei ohne Askese nicht möglich. Auch nicht mit der Frage: Was sind gerade meine Bedürfnisse? Sondern: Was ist langfristig gefragt, welches ist meine wesensgemässe Grundausrichtung? Denn die eigenen Gefühle seien wechselhaft und müssten im langfristigen Horizont einer bewährten Lebensform betrachtet werden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die moderne psychologische Forschung zeigt, dass - langfristig gesehen - die oft kritisierte Sexualmoral der Kirche dem Menschen entspricht. Denn sie liefert ihn nicht kurzfristigen Befriedigungsketten aus, sondern verweist auf das Fundament einer verlässlichen, bewährten Grundausrichtung."
Jau, sag ich doch!

Hier der ganze Bericht.

Montag, 9. Mai 2011

Loblied auf einen Vater


















Ich habe letztes Jahr meinen Vater verloren und es kocht immer noch von Zeit zu Zeit etwas hoch. So auch jetzt wieder als ich über den Selbstmord von Gunther Sachs gelesen habe.

Mein Vater war keineswegs glücklich mit der Schwäche des Alters, die mehr und mehr zunahm. Er bekam wegen eines Lungenemphysems immer schlechter Luft, hatte schon etliche Stents im Herzen, seine Beine waren nicht mehr gut durchblutet und auch geistig war er nicht mehr so schnell wie früher. Aber er hat diese Schwächen angenommen "So ist es eben wenn man alt wird". Er hat getan was er tun konnte, indem er täglich den Sport machte, den er machen konnte, "seine Runde drehen" und Girotonic, ein ausgeklügeltes Gymnastiksystem, das z.B. Tänzer benutzen um sich beweglich zu halten und nach einer Verletzung wieder fit zu werden. Er hat Kreuzworträtsel geraten und seine tägliche große Intellektuellenzeitung gelesen. Manchmal mochte er morgens nicht mehr aufstehen und brauchte meine energische Schwester, die ihn auf Trab brachte, aber wenn er eine weitere Operation oder Behandlung brauchte so ließ er sich ohne Murren darauf ein sobald er wußte, daß es sein mußte.

Gleichzeitig hat er das Leben geliebt, ist gerne unter Menschen gewesen und hat eine alte Dame so freundlich und ritterlich behandelt, daß sie sich noch kurz vor seinem Tod in ihn verliebt hat. Er hat gerne gut gegessen und sein Weinchen getrunken und ist jeden Tag die Pferde in der Nachbarschaft besuchen gegangen um ihnen und ihren Fohlen zuzuschauen - zum Schluß mit einem Rollator, den er lange nicht wollte, weils so uncool aussieht.

Nachträglich wissen wir, daß er in der Art wie er mit seinem Alter umging uns allen in der Familie ein Vorbild war, so wie Johannes Paul II der ganzen Welt mit seinem Alter, seiner Krankheit und seinem Tod ein Vorbild war. Und nach allem denke ich daß es die Tugenden eines christlichen Ritters sind, die hier gelebt werden. Man kämpft so lange man kann und läuft auch dann vor dem Feind nicht davon, sondern hält ihm tapfer stand so gut man kann. Denn man trägt auch für die Art wie man leidet und stirbt eine Verantwortung weil man damit seiner Umgebung ein Beispiel gibt.

Der Vater von Gunther Sachs hat es genauso gemacht wie sein Sohn, was für ein furchtbares Beispiel hat er seinen Kindern damit gegeben. Und was für ein Beispiel gibt ein solch bekannter Mann wie Gunther Sachs nicht nur seinen Kindern sondern noch vielen Anderen, die sich denken es wäre nichts dabei sich selbst umzubringen, ja es sei sogar eine tapfere Sache! Wir sehen heute rundum einen zunehmenden Verlust an Achtung vor dem Leben, angefangen von unseren Babies bis gerade zu den alten und kranken Menschen und er setzt ein solches Fanal der Selbstzerstörung, das auch noch als cool gilt, weil es ein angeblich cooler Mensch getan hat. (Einen Artikel dazu hier)

Für wen oder was ist Gunther Sachs ein Vorbild trotz der vielen Nachrufe über ihn? Ich halte ein Verhalten wie das seine für Feigheit vor dem Feind und für sonst nichts. So etwas ist nicht nur nicht cool sondern das Beispiel eines Schwächlings, der vor einer Krankheit davonläuft bevor er sie überhaupt hat und nur weil er darüber gelesen hat. Jeder Tod verursacht viele Tränen, aber ein solcher? Meine Güte: Egozentrischer und rücksichtsloser gegenüber dem Leid derer, die ihn geliebt haben, kann man fast nicht mehr sterben.

Gott sei seiner Seele gnädig!

Und ein Hoch auf die wahre Tapferkeit eines Ritters, der nicht nur an sich selbst denkt und das Leben annimmt mit allem was dazu gehört - bis zum Schluß.

Das Bild des Heiligen Georg habe ich von hier.