Donnerstag, 15. Juli 2010

Liebe Leute

Im Zusammenhang mit dem Kommentar von Sarah zu meinem letzten Blogeintrag, die von der positiven Veränderung ihres Mannes nach seiner Konversion berichtet, möchte ich eine Beobachtung bezüglich Katholiken erzählen.

Und hier kommt die Einleitung dazu:

In eine Baptistenfamilie hineingeboren habe ich dort eine Kultur der Ausgrenzung auch bei geringen Vergehen kennengelernt.

Die linke Szene zeichnet sich durch Aggressivität gegen alles aus, was nicht ihre Ansicht teilt und hat ja auch gar nicht den Anspruch irgendwen zu lieben, der ihre Ansichten nicht teilt.

Feministinnen hassen Männer und Frauen, die sich mit Männern verbinden oder gar (oh Pfui) Kinder mit ihnen bekommen. Mit anderen Worten gegenüber dem größten Teil der Menschheit brauchen sie an Liebe sowieso nicht zu denken.

Esoteriker und Schamanen sind sich untereinander schon deshalb nicht grün weil jeder ja sein eigener Guru sein will, sich selbst zu verwirklichen hat und von daher auf dem Egotrip ist, wen braucht man da zu lieben.

Und nun kommen die Katholiken:

Es fiel mir ziemlich schnell auf, daß ich in meinem Leben noch keine Gruppe von Menschen getroffen hatte, in der es so viele wirklich liebe Leute gab wie in den katholischen Gemeinden. Selbst die, deren Ansichten ich überhaupt nicht teile waren von einer weit größeren Sanftheit, selbst wenn sie sich stritten, als ich das in meinem Leben bisher erfahren hatte, so daß ich bis heute auch mit "Wir sind Kirche"-Leuten befreundet bin.

Warum das so ist, kann ich mir nur mit dem Beispiel der besten - katholischen - Chefin erklären, die ich bis jetzt hatte. Sie war integer, von freundlicher Klarheit und gerecht und sie erzählte mir einmal wie sie mit ihrem Leben umging. Jeden Abend vor dem Schlafengehen ließ sie im Gebet den Tag Revue passieren und dachte darüber nach was sie gut und was sie falsch gemacht hatte und was sie besser machen könnte.

Viele Katholiken bemühen sich nicht nur Jesu Aufforderung selbst seine Feinde zu lieben zu folgen, sondern haben auch in der Beichte die Möglichkeit, Vergebung zu erlangen, wenn sie das nicht schaffen. Das führt im Gegensatz zu Baptisten zu einem weit entspannteren Verhältnis zu Gottvater und dem Vertrauen in seine Liebe. Und wer sich väterlich geliebt weiß und diese Liebe in der Eucharistie leiblich immer wieder geschenkt bekommt, der kann auch andere leichter lieben.

Daher ist die katholische Kirche trotz allem das beste Zuhause, das ich je hatte und ich glaube, daß die Gemeinschaft der Heiligen mit Jesu Barmherzigkeit nicht untergehen wird.

1 Kommentar:

  1. Liebe Dorothea, zuerst einmal möchte ich dich beglückwünschen, dass du diesen Schritt in die katholische Kirche vollziehen hast können und Gott danken für seine Gnade!

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