Der heilige Christophorus gehörte zu denen, die eine Weile meine Führer waren auf meinem Weg zurück zu dem, den er trug. Ein Weg vom keltischen "Herrn der Tiere" über den Hirsch von St. Hubertus bis zu Christophorus. Ich habe sozusagen beim Herrn der Tiere angefangen, den ich als sehr großes Wesen mit Tierbeinen und einem Hirschgeweih wahrnahm, ein nächster Schritt war die Erkenntnis, daß die Natur zu schützen ist, daß die Jagd aber in einem angemessenen Rahmen dazugehört. St. Hubertus jedoch hatte exzessiv und nicht zur Nahrung oder zur Hege gejagt, sondern regelrecht gemordet. Da erschien ihm im Geweih eines Hirsches, den er gerade töten wollte, ein leuchtendes Kreuz. Er bekehrte sich und ließ von seinem Morden ab. Er wurde der Patron der Jäger als Mahnung für sie nur zu jagen und zu töten wo das notwendig ist.
"Es erschien ihm ein Kreuz im Geweih des Hirsches". Das sagt sich so dahin und jemand, der so etwas noch nie erlebt hat, findet das vielleicht sogar lächerlich und versteht vor allem nicht warum das so beeindruckend gewesen sein soll. In Filmen sieht man so was als Trick schließlich dauernd. Solche Erscheinungen sind aber nicht einfach Bilder, die man anschaut, sondern damit einher geht auch die Kraft des Kreuzes. Zusammen mit einem solchen Bild erhält man eine Erkenntnis, die den ganzen Menschen ergreift, ein Begreifen oft in kürzester Zeit über das was man tut, das was dieses Kreuz von einem will, und warum man diesem Kreuz von jetzt an immer folgen will. Eine Bekehrung eben.
St. Christophorus beindruckte mich schon lange und wurde mir zum Vorbild als ich einmal zwischen Neuheidentum und Katholischer Kirche bei der Besichtigung einer leeren Kirche von einem Wesen zum Altar gerufen wurde, das mich nötigte auf den Stufen vor dem Altar zu knien. Ich mißtraute diesem Wesen und begann das Vaterunser zu beten mit der Variaton "und führe mich in der Versuchung". Das Wesen forderte von mir ihm zu folgen, dann würde es mir Macht geben. Und ich fragte "welche Macht hast Du denn?" Es kam eine sehr ungefähre Antwort "na ja den Fluß hoch und so". Und ich lehnte ab, denn ich wollte wie Christophorus nur dem größten Herrn dienen. Und mit der Ablehnung verschwand das Wesen und ich konnte gehen.
Auch St. Christophorus gehörte zu den 14 Nothelfern wie Dorothea und wurde 1962 aus der Liste der Heiligen gestrichen, weil im Laufe der Jahrhunderte das genaue Wissen über seine Leben und seine Herkunft verloren ging und ich fürchte auch deshalb, weil man heute alles, was mit Wundern zu tun hat als verdächtig betrachtet. Er ist aber ein Heiliger aus einer Zeit der großen Bekehrungen vom Heidentum zum Christentum. Seine Hilfe wäre sicher auch heute nicht nur für mich wichtig.
Wie viele Heilige und viele jahreszeitliche Segensformen firmiert er heute unter Brauchtum. Laut www.heiligenlexikon.de wurde er unter anderem von Humanisten abgelehnt, für mich nicht gerade eine Empfehlung für seine Ablehnung. Ich verstehe noch heute nicht die Haltung von Gemeindemitgliedern, die etwa zum Blasiussegen sagen: "Das ist alles Folklore!" Ein Segen ist ein Segen ist ein Segen ist ein Segen oder etwa nicht? Und ein Heiliger, der über Jahrhunderte geholfen hat soll plötzlich kein Heiliger mehr sein? Diese moderne katholische Kirche hält zu viel von Theologen und zu wenig von ihrer Tradition und der Weisheit ihrer Gläubigen. Der Heilige Christopohrus gehört nämlich bis heute zu den beliebtesten Heiligen.
Der Chesterton-Adventskalender 2024, Tag 18
vor 3 Stunden
Heiliggesprochen ist heiliggesprochen. Was die Kirche tun kann, ist: Heilige aus dem "allgemeinen" Kalender in den Regionalkalender "zurück"verweisen.
AntwortenLöschenAber das Gesagte stimmt ...
Es freut mich zu hören, daß eine Heiligsprechung nicht einfach rückgängig zu machen ist. Ich habe gedacht, wenn die Heiligen nicht mehr kanonisiert sind gelten sie auch nicht mehr als Heilige. Vielen Dank für die Information.
AntwortenLöschenDer Nachtarbeiterin ein Dankeschön für diesen Beitrag und ein Gebetsgedenken aus Polen :-)
AntwortenLöschenHJ
Der Heilige Christophorus wird für mich immer ein Heiliger sein, 1962 hin, Theologengeschwätz her!
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