Sonntag, 20. Februar 2011

Es geht nicht um alte oder neue Messe


sondern darum zu beten - so unser Landpfarrer heute - und dafür ist die gregorianische Messe besser geeignet, da sie viel mehr Zeiten hat in denen der Priester still betet und in denen die Gemeinde zwar die Möglichkeit hat mitzulesen was der Priester betet, das aber nicht tun muß sondern sich damit befassen kann, den dreifaltigen Gott zu lieben, ihm zu danken, ihn zu bitten - eben zu beten. Diese Zeit fehlt in der nachkonziliaren Messe einfach, da die Gemeinde dauernd mit etwas beschäftigt wird.

Auch wenn die Schola singt und man nicht selbst singen muß bleibt mehr Zeit dazu Gott zu lieben und sich lieben zu lassen.

Den Text vom Herrn des Weinbergs, der die Arbeiter alle gleich bezahlt, ob sie nun 1 Stunde oder den ganzen Tag gearbeitet haben fand ich auch sehr tröstlich. Als Lohn gibt es für jeden dasselbe, nämlich Gott, und das genügt. Ebenso predigte unser Pfarrer davon, daß die, die den ganzen Tag im Weinberg gearbeitet haben oft sauer sind, weil die, die nur kurze Zeit darin gearbeitet haben dasselbe erhalten wie sie. Stattdessen sollten sie dafür danken, daß sie diese Arbeit tun dürfen, denn wenn sie sie nicht tun so werden auch keine Arbeiter noch in der letzten Stunde, die auch ihre Todesstunde sein kann, dazu kommen. Da jeder Arbeiter durch seine Arbeit und sein Opfer, das diese Arbeit bedeutet, zum Erlösungswerk beiträgt ist sie eben nicht bedeutungslos, auch wenn er denselben Lohn erhält wie die anderen, spät gekommenen.

Ich bin jedenfalls denen, die mit ihrer Arbeit und ihrem Gebet die katholische Kirche erhalten haben dankbar, auch wenn ich manchmal nicht mit ihren Vorstellungen was da alles modernisiert, und nach meiner Wahrnehmung verschlimmbessert werden soll, einverstanden bin. Aber sie haben oft schon ihr ganzes Leben im Weinberg gearbeitet und ihn dadurch erhalten, so daß ich schließlich auch dort hinkommen konnte.

Und unser Pfarrer sagte sehr richtig, daß die Idee, man habe es leicht gehabt, weil man erst spät zum Arbeiten in den Weinberg kommt, nicht stimmt. Das geht davon aus, das Leben ohne Gott sei leichter als das Leben mit Gott und das ist ein Irrtum. Die Liebe Gottes hätte ich lieber früher als so spät entdeckt, da kann ich dem heiligen Augustinus nur zustimmen.

Das Bild habe ich von legion-mariens.de.

3 Kommentare:

  1. danke ihnen, es war sehr bewegend gestern. mögen doch noch viele erkennen, wie segensreich diese stunden sind. hier ist das zitat, das ich gestern erwähnt habe:

    Pius XII. schreibt in der Enzyklika Mystici corporis (Nr. 44) über die Verantwortung und Pflicht zur Sühne: "Während er (Jesus) nämlich am Kreuze starb, hat er den unermesslichen Schatz der Erlösung seiner Kirche vermacht, ohne dass sie ihrerseits dazu beitrug. Wo es sich aber darum handelt, den Schatz auszuteilen, lässt er seine unbefleckte Braut an diesem Werke der Heiligung nicht nur teilnehmen, sondern will, dass dies sogar in gewissem Sinne durch ihre Tätigkeit bewirkt werde. Ein wahrhaft schaudererregendes Mysterium, das man niemals genug betrachten kann: dass nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des Geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen, und von der Mitwirkung, die die Hirten und Gläubigen, besonders die Familienväter und -mütter unserem göttlichen Erlösers zu leisten haben."

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  2. @jolie
    Vielen Dank für die Ergänzung.

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  3. Ich freue mich für jeden/jede, der/die so einen Pfarrer hat.

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