Samstag, 24. November 2012

Warum verselbständigt sich Haß so schnell?


Diese Frage stelle ich mir derzeit in Bezug auf die Hetzkampagne gegen unseren Landpfarrer aber auch bei der Frage, warum sich Kreuznet in gerade einmal 8 Jahren seit der Gründung so sehr zum Schlechten hin entwickelt hat.

Ich denke das Problem liegt darin, daß wir mit Unzufriedenheit, Haß und Hetze eine Tür öffnen, die wir besser geschlossen hielten. Es ist die Tür zum Bösen hin, das jede Ritze nutzt durch die es uns von der Liebe und damit von Gott wegbringen kann.

Türen so groß wie Scheunentore sind da letztlich die sieben Todsünden oder Wurzelsünden:

Superbia: Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut)
Avaritia: Geiz (Habgier)
Luxuria: Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren)
Ira: Zorn (Wut, Rachsucht)
Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
Invidia: Neid (Eifersucht, Missgunst)
Acedia: Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens)

Und ja: Sie sehen weder in der sichtbaren noch in der unsichtbaren Welt schön aus.

Wem ihr die in dem gegenwärtigen Konflikt zuordnen wollt überlasse ich jedem selbst, und am besten faßt sich da jeder selbst an die eigene Nase, Verfolger, Verfolgte wie auch Kommentatoren und Beobachter.

Ich habe selbst zu oft erst viel zu spät festgestellt wohin der Hase, bei all dem in dem ich engagiert war, läuft, als daß ich mich über solche erheben will, die es im Fall Kreuznet eben auch zu spät festgestellt haben (und das kann durchaus auch die Macher selbst betreffen). Ich habe es diesmal schneller festgestellt als manche andere, wie das beim nächsten Mal sein wird ist noch keineswegs ausgemacht und ich kann dann nur hoffen daß ich nicht auf Scharfrichter treffe, sondern auf einen Christenmenschen, der weiß wie sehr leicht wir als Menschen irrezuführen sind und der mich tröstet anstatt mich in Grund und Boden zu treten.

Macht man sich die eigene Schwäche bewußt zusammen mit der Unfähigkeit zu überblicken wohin ein Weg, den wir einschlagen, führt und der Erkenntnis, daß wir nicht nur im Guten von der unsichtbaren Welt her nicht allein sind, sondern auch im Bösen, kann man den Psalm 35, den Metal und Christentum hier gepostet hat viel besser verstehen und auch als Gebet nutzen. Vincentius Lerinensis hat die sogenannten "Fluchpsalmen" fast unsichtbar in schwarz gepostet, weil sie in den kirchlichen Lesungen nicht mehr genutzt werden, was er bedauert. Ich bedaure es auch, denn sie sind sehr kraftvoll wenn man sich bewußt macht, daß man damit um seine Freiheit gegen die unsichtbaren Mächte kämpft, die Menschen für ihre Zwecke nutzen um Unglück in die Welt zu bringen.

Woher ich das weiß? Gerade dieser Psalm hat mir schon öfter bei entsprechenden Angriffen geholfen, sofern man sich klar darüber ist daß man nicht selbst kämpft sondern das Gott und seinen Engeln überläßt.

Die Todsünden sind zitiert nach wikipedia.


4 Kommentare:

  1. Die Feindpsalmen (wie Zenger richtig sagte, wird in keinem Psalm geflucht) stimmen alle darin überein, daß es nur Gott zukommt, die Übeltäter zu bestrafen bzw. auszurotten (krass ist der Psalmist schon). Aber der Beter befiehlt Gott ja nichts, sondern bittet Ihn - und überläßt Ihm, ob er dieser Bitte nachkommt und auf welche Weise.
    Wenn ich Gott sage, mach den oder jenen unschädlich, dann sage ich damit auch: Ich mache das nicht. Ich kann wütend sein, zornig, beleidigt, ich kann aus der Haut fahren - aber solange ich bete, morde ich nicht. Das ist doch schon was.
    Das Bild ist übrigens klasse, wenn es mich auch etwas peinlich berührt, daß die Unkeuschheit eine Brille trägt.

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    1. Ja, über die Brille hab ich mich auch gewundert, wieso berührt es Dich peinlich?
      Und danke für die Erklärung. Ich denke man begibt sich auch der Verteidigung, wenn man alles weg läßt was falsch verstanden werden könnte, anstatt sich die Mühe zu machen, es zu erklären.

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  2. Ich denke wenn, man so betet, wie in den Feindpsalmen, dann gibt man Gott und sich selbst gegenüber zu, dass man ein Problem hat.
    Und das ist teilweise sehr viel wert.
    Natürlich muss man sich selber auch prüfen, ob die Schuld nicht bei einem selber liegt.
    Wenn ich z.B um die Zurechtweisung ungerechter Menschen bitte und selber ungerecht bin, so trifft es mich.
    Weil ja bekanntlich es oft so ist, das ich mit dem Finger auf den Fehler von wem anderen zeige und dabei mit dreien auf mich selber.
    Ich hab das schon oft und oft erlebt, dass das was einem am anderen nervt bis zur Weißglut, der eigene Fehler ist
    Ein gutes Beispiel wie das NT das AT erleuchtet.

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  3. Weil dahinter ein Bewusstsein steckt dass dies fördert.

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