«Nur ein demütiges, verdemütigtes Amt ist dagegen gefeit, angemaßte Macht auszuüben, Privilegien in Anspruch zu nehmen, einsame Entscheidungen zu treffen, Abgehobenheit zu zelebrieren, 'heilige Kirche` zu spielen» Greshake
Der Theologe Greshake verwechselt meiner Ansicht nach persönliche Demut mit Verdemütigung des Priesteramtes. Ein Priester entwertet sein Amt wenn er es verdemütigt. Zum Beispiel habe ich oft beobachtet, daß Priester die Hostie an die Helfer aus der Gemeinde ausgeteilt haben und mit dem Kommunizieren gewartet haben um dann gemeinsam mit den Helfern zu kommunizieren. Sie wollten damit ihre Demut zeigen. Es ist aber nicht umsonst so, daß der Priester zuerst kommunizieren soll und dann die Kommunion an die Helfer austeilen, wie es die kirchlichen Bestimmungen vorschreiben. Das ist auch vollkommen logisch. Nur wer hat kann geben.
Und weiter: Wenn ein Priester sein Amt verdemütigt verdemütigt er nicht sich selbst sondern als Alter Christi Jesus Christus. Es hat also nichts mit persönlicher Demut zu tun, die ja jeder Christ üben sollte.
Um es noch mal so klar wie möglich zu sagen. Ein Priester sollte natürlich persönlich Demut üben, er muß jedoch sein Amt hochhalten, denn es gehört nicht ihm sondern Jesus Christus.
Wenn er diese Unterscheidung nicht kennt ist der Effekt eine hochmütige Gemeinde, die sich für besser hält als der Priester, ihm auf der Nase herumtanzt und bei Dingen mitreden will, von denen sie nichts versteht, weil sie es eben nicht gelernt hat. Ein Priester sollte nach meiner Ansicht auch Autorität ausüben können um nicht jeden zeitgeistigen Quatsch, den Laien (oder auch Gemeindehelfer, die von Pädagogik meistens mehr verstehen als von Theologie) gerade mal für großartig halten, in ihrer Gemeinde zu erlauben. Sicher ist es immer ein Balanceakt in angemessener Weise Autorität auszuüben, aber das ist schließlich überall so, angefangen in der Familie.
Was "Heilige Kirche spielen" betrifft: Etwas mehr Respekt vor der Heiligkeit möcht wahrhaftig schon sein!
grehsake ist eine große enttäuschung. dass er es nötig hat, die primitiven regungen der "basis" zu bedienen, ist seines standes unwürdig. allerdings wusste man ja, dass er als mitglied der ultraliberalen "jesus-caritas"-gemeinschaft nicht gerade auf der linie des jetzigen pontifex liegt. die jesus-caritas-priester wurden vom seligen charles de foucauld gegründet, aber wenn der das hier lesen würde, dann würde er sich vermutlich im grabe herum drehen.
AntwortenLöschenLeider kenne ich die Situation auch andersherum: Es gibt tiefgläubige Katholiken, die von ihrem Pfarrer gerade deshalb enttäuscht sind, weil er selber nicht mehr katholisch im besten Sinne des Wortes ist.
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