Donnerstag, 17. März 2011

Das Volk der Dichter und Denker


ist offenbar nicht in der Lage zwischen einer Katastrophe zu differenzieren gegen die die Japaner mit internationaler Hilfe tapfer ankämpfen - und in bewundernswerter Weise nicht aufgeben bevor wirklich gar nichts mehr geht, was bislang noch nicht der Fall ist - und einem eventuell möglichen Störfall in Deutschland. Hört man sich die Gewichtung der Diskussionen, Artikel und Kommentare an, könnte man meinen Biblis A wäre hochgegangen oder stünde zumindest dicht davor.

Kommt es mir nur so vor oder werden die Diskussionen in Deutschland tatsächlich immer hysterischer, und zwar andauernd und bei jedem Thema das gerade "dran" ist?

Verfolgt man die veröffentlichte Meinung geht die Welt eigentlich ständig unter, angefangen von "le Waldsterben" (als Begriff ins Französische übernommen) über die Klimakatastrophe bis - mal wieder - die Atomkraft.

Daß in Japan gerade über 10.000 Menschen bei einem Erdbeben und einem Tsunami umgekommen sind wird ausgeblendet unter einer überzogenen Atomkraftdiskussion. Es scheint als sei man froh sich wieder auf etwas konzentrieren zu können über das wir als Menschen Macht haben, während schließlich kein Mensch in der Lage ist ein Erdbeben und einen Tsunami auch nur exakt vorauszusagen, geschweige denn zu verhindern.

Das kommt mir doch stark so vor wie unser Umgang mit dem individuellen Tod, auch den kann keiner verhindern aber man versucht möglichst lange so zu tun als gäbe es ihn nicht. Natürlich ist es vollkommen in Ordnung mit Hilfe der Medizin den individuellen Tod hinauszuzögern, wie auch dafür Sorge zu tragen, daß die Technik stimmt, wenn man mit Atomkraft umgeht, und dort alle nur möglichen Sicherungen einzubauen, das entschuldigt die gegenwärtige Hysterie über ein bloß ausgedachtes Unglück aber nicht.

Tapferkeit ist wenn man "weder Tod noch Teufel fürchtet"! Was wir gerade in Deutschland erleben ist eine Panikmache, bei der man sich fragt ob die Deutschen überhaupt noch in der Lage wären mit einer realen Bedrohung fertig zu werden. Wahrscheinlich sterben alle vorher vor Angst.

Verstehen kann ich das schon, solange ich meinen Glauben nicht hatte habe ich schließlich mit drin gesteckt und ich lebe auch jetzt keineswegs in ständigem Gottvertrauen, aber ich bin doch ruhiger und vertrauensvoller als früher.

Das Bild ist von Albrecht Dürer: Ritter, Tod und Teufel

4 Kommentare:

  1. Du sprichst mir aus der Seele! Danke.

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  2. "Die Journalistin Regina Einig von der katholischen Zeitung ‘Tagespost’ bemerkte in einer Wortmeldung, daß fast alle Stellungnahmen der Kirche zur Katastrophe in Japan politisch konnotiert sind.
    „Ist das nicht eine Gelegenheit die Frage: »Was kommt nach dem Tod?« anzuschneiden?“ – fragte sie dann.
    Erzbischof Zollitsch wich ihr aus.
    In Japan sei das erste „die Frage nach Solidarität“ – meinte er:
    „Wir wollen zeigen, daß wir in dieser schwierigen Situation an ihrer Seite stehen. Wir müssen uns neu der Frage stellen, daß die Natur nicht vom Menschen beherrschbar ist“

    Welche eine verpasste Chance...

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  3. Das frage ich mich auch: "...bei der man sich fragt ob die Deutschen überhaupt noch in der Lage wären mit einer realen Bedrohung fertig zu werden...", ich kann das noch nicht einmal für mich selbst beantworten.

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