Über diesen Post von Johannes stieß ich auf die Seite der Katholischen Frauen Deutschlands (kfd) und ihre Vorschläge für einen Gottesdienst für den Tag der "Diakonin", für den sie als Schutzpatronin ausgerechnet die papst- und romtreue Heilige Catarina von Siena reklamieren, die den in Frankreich residierenden Papst dazu brachte wieder nach Rom zurückzukehren und sich nicht vom französischen König und seinen Interessen abhängig zu machen. Mehr dazu hier.
Ich stellte, als ich mich durch die Gottesdienstvorschläge der kfd-Frauen klickte fest, daß ich das einfach nur furchtbar peinlich und außerdem noch stümperhaft fand und fragte mich warum.
Ich denke es ist deshalb so weil es sich bei den kfd-Aktivitäten darum handelt, daß sich Frauen selbst verwirklichen wollen und meinen das nur tun zu können indem sie Männer nachahmen. Sie haben offenbar das, was die katholische Kirche ausmacht nicht begriffen: Es geht um Anbetung, um eine Beziehung zu Gott, und um Dienst für Gott in dieser Beziehung und nicht um Macht und "ich will aber auch mal" *mit dem Fuß aufstampf*
Am Umgang mit einem traditionellen Handwerk von Frauen, nämlich dem Umgang mit Stoffen läßt sich der Unterschied von Gottesdienst und Selbstverwirklichung sehr gut nachvollzihen.
Auf der einen Seite eine Kasel, das Übergewand des Priesters bei der Heiligen Messe, die traditionell von kontemplativen (also abgeschlossen betenden - das gibts auch für Männer, damit niemand da wieder was falsch versteht) Frauenorden gearbeitet wurden, ein Kunstwerk der Handarbeit. Die Nonnen haben die Arbeit an diesen Priestergewändern für Gott und betend getan, und für einen Priester nur in seiner Funktion als Vertreter Christi in der Heiligen Messe und sie haben sie so schön gemacht wie sie konnten, weil nichts zu schön ist um Gott zu ehren.
Sieht man sich jetzt den Gottesdienstvorschlag der kfd an so fällt auf, daß sie zum einen rumprobieren: ach nehmen wir doch noch mal terracotta dazu, oder wie wärs mit blau, und zum anderen, daß es sich ganz offensichtlich nicht mehr um eine Liturgie handelt, in der man sich auf Gott bezieht, sondern um eine Art Theater oder Tanz, mit dem man Gott bittet doch dafür zu sorgen, daß man erhält was man gerne hätte. Das läuft schon fast auf Magie hinaus, ein Phänomen, das immer dann auftritt, wenn die Hochform eines Kultes in Vergessenheit gerät. Es handelt sich hier nicht mehr um Gold sondern um Talmi (also etwas vorgeblich Wertvolles).
Tut mir leid: Ich glaube angesichts dieser Stümperei kein Wort davon, daß es hier noch um Gott ginge. Hier wurde über dem zeitgeistlichen Geschlechterkampf einfach vergessen, daß Gott uns als Mann und Frau geschaffen hat, beide Menschen und insofern mit je eigener Würde, aber eben auch mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Aufgaben - und gerade nicht gleichgeschaltet. Es handelt sich hier schlicht um ein feministisches Mißverständnis, das schon jede Menge Menschen - Männer wie Frauen und nicht zuletzt Kinder - unglücklich gemacht hat und noch unglücklich machen wird, bis wir aus diesem Hype wieder raus sind.
Türchen 18 Hier ist Platz für Dich
vor 7 Stunden