Montag, 29. Oktober 2012

Der Kommentar von Teresa von Avila zu meinem letzten Post :)

Teresa von Avila und die Kirche

Teresa über sich selbst:

"Aufgrund der Liebe zum Glauben ... versucht sie immer, sich an das zu halten, was die Kirche lehrt, indem sie diesen und jenen fragt wie eine, die in diesen Glaubenswahrheiten schon eine starke Grundlage hat, so daß selbst alle nur vorstellbaren Offenbarungen ... sie auch nicht in einem Punkt von dem wegbrächten, was die Kirche lehrt."

Quelle: Vida, 25,12; entnommen aus: Sondermann, Maria Antonia: Teresa von Avila begegnen, S. 103. über Demut jetzt.

Die heilige Teresa wußte, wie viele Heilige, wie leicht man selbst durch Offenbarungen im Gebet oder vor dem Allerheiligsten irregeführt werden kann. Denn diese Offenbarungen gehen immer durch den Filter des Individuums, selbst dann wenn es sich um eine Nahtoderfahrung handelt. Wenn man bedenkt daß die Lehre der Kirche 2000 Jahre alt ist und unendlich viele Menschen mit ihrer Gotteswahrnehmung und ihren Gebeten daran gebaut haben wird einem auch klar, daß das ein weit sicherer Anker ist als das eigene kleine Selbst mit seiner Wahrnehmung. Das bedeutet man erkennt und versteht den Wert der Demut im Gegensatz zum Hochmut der allermeisten Esoteriker, die ihre eigene kleine Erkenntnisfähigkeit absolut setzen - eine logische Folge einer Kultur, die das persönliche Erleben in den Himmel hebt, anstatt seine Begrenztheit wahrzunehmen.

Nein ich werfe das alles nicht Dr. Alexander mit seiner beeindruckenden Erfahrung vor, halte es aber für eine Gefahr in der er steht, wie es eine Gefahr für alle ist die sich alleine für einen ausreichenden Kompaß zum Himmel halten.

Das Bild der Kirchenlehrerin Teresa von Avila kommt von hier. Dort findet man auch eine kurze Information über sie.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Rezension des Buches von Dr. Eben Alexander über seine Nahtoderfahrung


Ich habe meine Grippe dazu genutzt das Buch von Dr. Eben Alexander über seine Nahtoderfahrung in Englisch auf dem Kindle zu lesen. Hier meine Rezension.

Dr. Alexander, ein Spezialist auf dem Gebiet der Neurochirurgie, fiel im Alter von 50 Jahren durch eine Spontaninfektion mit Colibakterien in Rückenmark und Gehirn, ein in dieser Form singuläres Ereignis, in ein siebentägiges Koma. Während dieses Koma war sein Großhirn ausgeschaltet, aufgefressen durch die Bakterien. Die Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang tendierte nach allen Erfahrungen, je länger das Koma dauerte, gegen Null. Am siebten Tag sollten die lebenserhaltenden Maßnahmen, sowie der Versuch den Infekt durch hohe Gaben von Antibiotika zu bekämpfen eingestellt werden, da bei immer noch nicht vorhandener Aktivität des Großhirns, wenn überhaupt, nur noch ein eventuell jahrelanger Zustand im vegetativen Stadium zu erwarten war, also einzig ein Körper ohne Geist.

Von seiner Familie und seinen Freunden hatte seit Beginn des Komas rund um die Uhr jemand bei ihm gesessen und seine Hand gehalten und sie hatten für ihn gebetet. Während seine Frau noch im Zimmer des Arztes war, der ihre Zustimmung für die Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen einholte schlug er seine Augen auf und war wieder da mit einer für seine Lieben fühlbaren ganz anderen Präsenz als zuvor, innerlich heil und glücklich.

Nachdem er sich erholt hatte schrieb er auf, was er erlebt hatte. Er hatte solche Nahtoderfahrungen schon oft von seinen eigenen Patienten gehört, hatte sie aber, wie die meisten seiner Kollegen, ignoriert und als - letztlich mechanische - Fehlfunktionen des Gehirns abgetan, da diese Art von Wissenschaft konsequent davon ausgeht, daß es nichts gibt außer Materie und wenn es anders aussieht ignoriert man es eben oder überlegt sich ein paar schwache Erklärungen warum nicht sein kann was nicht sein darf.

Nur griff bei seiner Erfahrung keine dieser Erklärungen, da sie alle davon ausgehen, daß das Großhirn funktioniert. Eben das war aber bei ihm selbst komplett ausgeschaltet. Da er selbst jahrzehntelang Neurochirurg war konnte er seinen eigenen Fall wie den eines fremden Patienten untersuchen und die "wissenschaftlichen" Erklärungen widerlegen. In seinem Buch tut er das in allgemeinverständlicher aber auch in medizinischer Weise sehr überzeugend.

Das Besondere an seinem Fall ist aber nicht nur, daß er gegen alle medizinische Wahrscheinlichkeit überhaupt zurückkam und sich binnen relativ kurzer Zeit wieder im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befand, sondern was er im Koma erlebte.

Er befand sich zunächst in einer Art übelriechendem blutigem Schlamm, er nennt ihn den Erdenwurmschlamm, aus dem nach und nach tierische Gesichter auftauchen, nach einiger Zeit wird ihm bewußt, daß er da nicht hingehört. Mit diesem Gedanken/Impuls beginnt er sich daraus zu erheben, trifft ein hilfreiches engelartiges Wesen, das ihm weiterhilft, ihm für ihn persönlich heilende Erklärungen gibt und mit ihm durch eine wunderschöne Gegend voller froher Menschen und singender Engel fliegt. Er beschreibt das so gut er kann - jedenfalls besser als ich - stellt aber immer wieder die Begrenztheit der Sprache und unserer menschlichen Kapazitäten fest diesen Bereich überhaupt zu erklären. Und er begegnet Gott, von dem er feststellt, daß er in der Tat menschliche Wesenszüge hat und eine Kommunikation wie mit einem Menschen möglich ist, dennoch Gott aber gleichzeitig so unendlich viel mehr ist, daß er auch von einem von den Schranken des Körpers befreiten menschlichen Wesen nicht zu erfassen ist, daß er aber vollkommene Liebe ist ....

Den Rest müßt Ihr selbst lesen. Es ist sehr spannend und berührend und ich habs in einem Rutsch gelesen.

Seinen Bericht habe ich in Bezug sowohl auf seine medizinischen Ausführungen als auf seine außerkörperlichen Erfahrungen als vollkommen glaubhaft empfunden. Das fiel mir auch deshalb nicht schwer weil ich als Ex-Esoterikerin natürlich etliche Bücher über Nahtoderfahrungen schon vor Jahrzehnten gelesen habe. Gleichzeitig hat seine Erfahrung noch einmal eine andere Dimension weil er, wohl weil sein Großhirn ausgeschaltet war, ohne Erinnerung an seinen Namen und auch alles andere aus seinem irdischen Leben in diese Erfahrung hineinging - dennoch aber offenbar als Individuum - während andere immer wieder erzählen, daß sie die Erinnerung an ihr Leben vollständig hatten. Dr. Alexander ging also auch unbelastet durch Gefühle von Verlust oder Reue und war dadurch wohl in der Lage erheblich mehr von der jenseitigen Welt zu erfahren als andere.

Auf dem Kindle erscheint zum Schluß die Aufforderung eine Bewertung abzugeben und ich habe ihm dennoch nur 4 von 5 möglichen Punkten gegeben. Der Grund sind seine Schlüsse, die er im letzten Kapitel zieht und die Aktivitäten, in denen er sich engagiert. Er hat den starken Wunsch nicht nur seine Kollegen, jedenfalls die, die ihre Ohren nicht ganz verschlossen haben, sondern auch so viele andere wie möglich an seiner Gotteserfahrung teilnehmen zu lassen - ein ehrenwertes Unterfangen. Ich denke aber daß er nicht nur seine eigene Heilung, die ihm in Form einer Botschaft seines Schutzengels gegeben wurde für alle verallgemeinert, sondern daß er auch in seiner Begeisterung trotz seiner Erfahrungen unterschätzt wie sehr wir unter den Bedingungen unserer Physis, denen er auch wieder unterliegt, zu täuschen sind. So empfiehlt er, um einen meditativen Zustand zu erreichen der uns Gott näher bringen kann zwar das Gebet, aber auch einen Apparat, der wie eine Brille auf die Augen gesetzt wird und mit Lichtblitzen in verschiedenen Frequenzen arbeitet um einen meditativen Zustand hervorzurufen. Ich kenne diesen Apparat, das Medium in unserer esoterischen Gruppe hat ihn vor Jahren aus den USA mitgebracht, wir haben es alle ausprobiert, nur wenige haben es als hilfreich gefunden und das Gerät ist dann wie so vieles in diesen 25 Jahren in der Versenkung verschwunden.

Außerdem habe ich aber auch sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht einfach nur die eigenen Fähigkeiten für außersinnliche Wahrnehmung zu schärfen, was zweifellos möglich ist. Wir haben auch hier einen Schutzengel, dennoch sehen wir hier durch den dunklen Spiegel der Erdenwurmperspektive - und die Möglichkeit getäuscht zu werden ist groß. Wenn jemand so sehr weiß wonach er sucht wie Dr. Alexander ist diese Gefahr vielleicht geringer als wenn jemand nur versucht um seiner selbst willen vollkommener zu werden, ich denke aber der sicherste Weg zu Gott ist immer noch ein sicherer Führer, und sicher ist auf jeden Fall Jesus Christus, die inkarnierte und in den Himmel aufgefahrene Liebe Gottes. Denn er kennt den Weg.

Ich will nicht kleinreden, daß es sehr hilft Meditationstechniken zu beherrschen und zu erlernen um offener und klarer für Gott zu werden, denn es hat mir auch geholfen, das Beten des Rosenkranzes oder der Tagesgebete der Kirche zum Beispiel ist jedoch auch eine Meditation und die Richtung dieser Gebete ist weit klarer als ein allgemeines Erlernen einer Meditationstechnik - insbesondere wenn man vor dem Tabernakel betet. (Für Nichtkatholiken: Das ist der kleine Schrank, in dem die in den Leib Christi gewandelte Hostie aufbewahrt wird. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht steht sie im Altarbereich)

Weiter zählt Dr. Alexander plötzlich im letzten Kapitel Reinkarnation als Möglichkeit auf, was in seiner eigenen Erfahrung nicht vorkommt. Dieses letzte Kapitel ist so blaß im Verhältnis zu den anderen, daß ich den Eindruck habe er ist, da das ganze Gebiet so neu für ihn ist, erst einmal in seiner ersten Begeisterung zu sehr auf die Esoterik eingestiegen statt den Weg zu Gott zu gehen den er kennt, nämlich Liebe zu leben und zu geben - und zu beten. Ich wünsche ihm sehr daß er sich nicht im esoterischen Erdenwurmschlamm verfängt.

Das Bild kommt von hier.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Ups, so hab ich das nicht gemeint!


Aus den Kommentaren zu meinem letzten Post sehe ich daß ich mich wohl in meinem Ärger etwas vergallopiert habe. Es handelt sich bei der Musik, die nach meiner Meinung in der Heiligen Messe nichts zu suchen hat nämlich nicht um etwas, das unsere Gemeinde auszeichnet.

Wir haben in unserer Gemeinde unseren Landpfarrer, einen sehr guten Diakon und einen prima Pfarrgemeinderat. Und sie alle sind sehr engagiert und fromm und mühen sich um unseren katholischen Glauben. Und das ist mein voller Ernst und der Grund warum ich hierher geflüchtet bin aus unserer früheren Gemeinde.

Ich wollte mit diesem Post nicht die Arbeit unserer Gemeindemitglieder und Hauptamtlichen diskreditieren.

Es geht einfach nicht spurlos an mir vorbei, wenn ich zu bestimmten Gottesdiensten nicht mehr gehen kann, weil ich mit Liedern gequält werde, die ich allesamt früher gesungen habe und deren Texte nicht nur völlig unchristlich sondern sogar antichristlich und Relikte aus einer Zeit sind, in der man begann Liebe mit Sex zu verwechseln, Abtreibung zu propagieren und Astrologie toll zu finden.

Ich bin auch nicht gerade ein Fan von NGL (Neue christliche Lieder), erwarte aber nicht daß meinen Mangel an Begeisterung jeder teilen muß und singe in letzter Zeit auch tapfer mit weil ich weiß, daß es anderen wichtig ist, die ich schätze.

Aber bei den alten Hippieschnulzen hört es einfach auf. Ich habe einem Bandmitglied einmal gesagt daß ich die Texte sehr gut kenne und ich die Lieder daher nicht in der Heiligen Messe hören möchte und er sagte "Na und!"

Das letzte Mal sind wir möglichst schnell aus der Kirche geflüchtet, weil "San Francisco" am Schluß gespielt wurde. Man kann ja auch noch in der Kirche beten wollen nach der Heiligen Messe - ohne Unterhaltungsmusik mit fragwürdigen Texten. Ich kann vieles beim Beten ausblenden, aber bei dieser Musik ist das wirklich eine schwere Übung.

Montag, 8. Oktober 2012

Wie komme ich zu einer kompletten Heiligen Messe am Rosenkranzfest?

Ganz einfach: Ich gehe in eine tridentinische Messe. Gewidmet war die Messe den Armen Seelen im Fegefeuer, für die ich gerade regelmäßig bete. Es gab eine gute Predigt zum Beginn des Jahres des Glaubens und zum Schluß noch einen Eucharistischen Segen und ein Rosenkranzgesätz "Der in uns den Glauben stärke". Es gab Psalmentexte, Marienlieder, das Schuldbekenntnis und jede Menge ehrfurchtsvolle Anbetung.

Und ja - ich war mal wieder auf der Flucht vor den Kindergottesdiensten in unserer Pfarrei mit ihren windigen Liedchen mit schlechten Texten und schlechter Musik und einem Bandleader, der es schon fertiggebracht hat zur Wandlung "Scarborough Fair" zu spielen und am Schluß der Messe "Puff the magic Dragon" (Haschischlied) oder "San Francisco" (Hippielied). Keine Ahnung ob da irgendjemand vom Rosenkranzfest und der Schlacht von Lepanto gesprochen hat, ich wollte es nach dem letzten Kindergottesdienst aber auch keinesfalls ausprobieren und mir ein Fest, das mir so wichtig ist wie dieses durch Oberflächlichkeit verderben lassen.

Ja ich habe Gott auch dort schon getroffen, aber vor lauter Gehampel kommt man wirklich kaum dazu mit ihm zu reden und ihm zuzuhören :( Wenn man vom dreifaltigen Gott und dem Glauben der Heiligen Katholischen Kirche da mal einen Zipfel erwischen will muß man schon ziemlich schnell sein.

Daher flüchte ich ab und an und gönne mir die volle Dröhnung katholisch und fühle mich danach rundum geistlich satt.

Da ich das hier nicht nur für Insider schreiben will hab ich mal einiges verlinkt.

Das Bild kommt von hier.