Nach diesem Post von echoromeo (Vaticarsten, sorry, falscher link, habs im Arbeitstrubel gemacht) habe ich mich gefragt, warum das Lied "Kumbaya" so sehr peinlich ist. Da wird unter dem Motto der Anerkennung fremder Völker und Sitten in deren Sprache und Melodie gebetet und oft noch - meistens schwer steif - dazu getanzt. *Schudder* (Man wäre gern selbst ein exotischer Hippie und führt das Wort Frieden im Mund, der allerkleinste gemeinsame Nenner also - abgesehen davon daß Möchtegernhippies schon an sich peinlich sind) Das Gebet mutiert dabei von einem Gebet zum Zitat. Statt selbst zu beten zitiert man das Gebet anderer, möglichst exotischer Völker. Man will damit auch demonstrieren, wie sehr man sich mit den anderen Völkern verbunden fühlt, die man zudem als glaubensstärker, weil emotionaler, als sich selbst erklärt. Aber stimmt das denn? Ist das nicht einfach eine andere Form der religiösen Emotion, eine andere Herangehensweise, die unsere eigene für uns nicht ersetzen kann? Und von wo will man sich verbinden, wenn man das originär Eigene verleugnet, also die Vielsprachigkeit um die eigene Stimme reduziert? Zu einer Verbindung gehören schließlich mindestens zwei.
Selbstverständlich ist es etwas anderes, wenn eine afrikanische Gemeinde dieses Lied in Afrika singt. Warum sollten sie nicht in ihrer Muttersprache singen und nach ihrer Art beten und tanzen? (Ich frage mich wirklich ob sie das Lied überhaupt singen, oder ob das nur eine europäische Multikultimode quer durch alle Kirchen ist - ich kenne das Lied auch von den Baptisten).
Etwas anderes ist die lateinische Sprache für die katholische Kirche. Sie ist eine Fremdsprache für alle, und seit Jahrtausenden die eigene Sprache der katholischen Kirche. Das Gegenüber geht also nach außen nicht verloren, und die Verbindung innerhalb der Kirche ist durch diese gemeinsame Sprache auch gegeben.
Den Comic habe ich aus der Seite www.straightdope.com.
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