Montag, 11. Juni 2012

Und mein Senf dazu ;)

Viele Teilnehmer der Bloggertagung in Freiburg haben schon berichtet (alle auf meiner Blogroll zu finden). Die Blogger: Viele sehr unterschiedliche Menschen, die alle zusammen beten und feiern konnten, und singen nicht zu vergessen, toll!

Ich berichte daher nur noch einiges das mich besonders zum Nachdenken angeregt hat:

Im Vortrag am Samstag:

Das katholische Milieu, das es die letzten 150 Jahre zuverlässig gab, löst sich auf. Der Glaube wird daher auch nicht mehr in und durch die Familien weitergegeben.

Das ist etwas, das ich nicht nur schade finden kann, denn was ich von diesem Milieu noch erlebe hat doch eine sehr hohe Mauer nach außen nach meiner Wahrnehmung. Es scheint mir so als hätte sich die katholische Kirche unter den permanenten Angriffen der ganzen -ismen immer mehr in sich selbst zurückgezogen und darüber vergessen, daß Jesus sie ausgeschickt hat alle Völker zu lehren.

Die Frage schloß sich an wie jetzt der Glaube weitergegeben werden kann. Da muß es eine Verquickung von eigenen Erfahrungen, die bezeugt werden und dem Glauben der Kirche geben.

Das ist insofern wichtig als die eigene Erfahrung allein in die Irre führt. Es ist ein großes Geschenk, wenn Gott uns quasi am Kragen nimmt und auf den richtigen Weg schubst, aber er hat nicht umsonst auch seine Apostel beauftragt und Petrus die Leitung übertragen, denn das "Bodenpersonal" ist wichtig um die, die den Weg entlang gestolpert kommen, dann an der Hand zu nehmen und sicher weiter zu führen. Ohne Gottes Bodenpersonal fangen wir allzu leicht an auf "Stimmen" zu hören, die dann häufig nicht mehr von Gott kommen - und wir bemerken es manchmal erst Jahre später. Deshalb sind auch gute Beichtväter und geistliche Mentoren von so großer Bedeutung, jemand, der noch einmal von außen auf die eigenen Eingebungen schaut und sie prüft, denn Eingebungen sind eine wahrhaft unsichere Wissenschaft!

Eine schöner Augenöffner war für mich auch die Predigt des jungen Dominikanermönches am Sonntag. Jesus predigt und es drängen so viele Leute in das Haus, daß er und seine Jünger nicht einmal essen können. Seine Mutter und seine Brüder kommen und wollen ihn da heraus holen und meinen er sei von Sinnen, während die Schriftgelehrten ihn umbringen wollen, weil er angeblich Dämonen mit Beelzebul, ihrem Anführer, austreibe. Jesus wendet sich an die Umstehenden und sagt zu ihnen: Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Und mir wurde die Problematik einer Kirche bewußt, wenn sie nur von Intellektuellen geleitet wird, die verlernt haben gleichzeitig kindlich zu glauben:

Intellektuelle können nicht mehr wie das einfache Volk an Wunder glauben und sich in manchmal kindlicher Weise mühen den Geboten Gottes zu folgen. Sie verstehen auch nicht daß es legitim ist von Gott Heilung und Wunder und Befreiung von allem Bösen zu erwarten. Statt dessen schauen diese Intellektuellen auf das einfache Volk herab, das an Wunder glaubt. Aber sollen wir denn nicht genau das tun was das Volk tut: Von Gott alles erwarten? Jesus hatte Mitleid mit ihnen, denn er sah daß sie wie verlorene Schafe sind, die keinen Hirten haben. Er hat nicht auf sie herabgesehen sondern sie geliebt und sie an der Hand genommen und sich für sie geopfert -  und wenn wir in unser kleines ängstliches Kinderherz schauen wissen wir wieder daß wir auch zu diesem einfachen Volk gehören.



3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Bitte entschuldige, ich habe den Kommentar entfernt wegen eines blöden Tippfehlers. Ich hasse Tippfehler! Jetzt nochmal: Der Senf schmeckt mir sehr, den Du dazu gegeben hast. Er ist etwas Würziges, Körniges, Natürliches und das Tüpfelchen auf dem "I". Ja, ich finde auch, wir müssen uns in der Kirche das bewahren, was Jesus vorgelebt und aufgetragen hat. Die Beziehung zu Kindern - ob groß, ob klein, ist ganz wichtig dabei. Wir müssen für alle erreichbar sein und alle Menschen guten Willens sollen kirchliche Gemeinschaft erfahren dürfen. Dabei sollen die Mysterien erhalten bleiben, denn die helfen uns dabei, immer wieder über Gott zu staunen, über ihn gemeinsam zu reden und somit - zu beten.
      Ja, die Predigt des Dominikaners und überhaupt der Gottesdienst und dieses besondere Evangelium passten zu dem Wochenende in Freiburg! Danke, dass Du daran erinnert hast!

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  2. Und wie schön daß ich jetzt weiß wer Meckiheidi ist :)

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