Montag, 31. Oktober 2011

Unter dem Banner des Königs Christus



Gestern war nach dem alten Ritus Christkönigsfest. Dabei hat es mir das Schlußgebet (hier in deutscher Übersetzung) besonders angetan:


Nachdem wir diese Speise der Unsterblichkeit empfangen haben, bitten wir Dich, o Herr: da es unser Stolz ist, unter dem Banner des Königs Christus zu dienen, laß uns auch einst mit ihm auf himmlischem Throne ewig herrschen.


Mir fällt, wenn ich den alten Ritus mitfeiere immer auf, wie blaß und ängstlich die Sprache im neuen Ritus, ja unsere Sprache überhaupt heute oft ist. Und die jungen Leute, die sich für die Ritterlichkeit des Mittelalters oder Fantasy-Spiele wie das Schwarze Auge begeistern suchen dort auch die großen Themen des Lebens: Liebe, Tod, Treue, Tapferkeit, Unsterblichkeit.

Samstag war eine Frau in meinem Lädchen, die ihrem Mann von unserer Rosenkranzausstellung erzählt hatte. Dabei sind auch Rosenkränze, die einen Totenkopf haben, das Memento mori (Denke daran, daß Du sterben wirst - und lebe entsprechend). Ihr Mann hat nicht viel mit dem Glauben am Hut. Aber das fand er toll. Und der Mann hat recht! Wo es um Leben und Tod geht soll man das auch sehen und darüber sprechen. Ihr Mann wollte auch nicht gerne ein Kruzifix in seiner Wohnung, ihr war es aber sehr wichtig. Wir fanden dann ein kleines antikes Kruzifix, an dessen Fuß noch, wie früher üblich, ein Totenkopf war, als Symbol für Adam, der, Gott ungehorsam, den Tod erlitten hat, während Jesus Christus, als der neue Adam, Gott gehorsam war bis zum Tod am Kreuz - und darum auferstanden ist.

Wieso glaubt eigentlich irgendjemand, daß die Geschichte des Gottessohnes, die in Tat und Wahrheit mit dem Herzblut Jesu Christi geschrieben ist, sich in seichten Worten und blassen Bildern ausdrücken läßt?

Das Kruzifix ist aus dem 12. Jahrhundert von hier.

1 Kommentar:

  1. Dorothy Sayers hat 1938 einen Esssay veröffentlicht mit dem Titel
    "The Greatest Drama ever Staged".
    Der erste Absatz fasst es schon gut zusammen:

    "Official Christianity, of late years, has been having what is known as "a bad press." We are constantly assured that the churches are empty because preachers insist too much upon doctrine—"dull dogma," as people call it. The fact is the precise opposite. It is the neglect of dogma that makes for dullness. The Christian faith is the most exciting drama that ever staggered the imagination of man—and the dogma is the drama. "

    Man findet es überigens auf:
    http://gutenberg.ca/ebooks/sayers-greatest/sayers-greatest-00-h.html

    AntwortenLöschen