Das Bild kommt von der Aachener Kita Kleine Sonne
Türchen 18 Hier ist Platz für Dich
vor 7 Stunden
Vade Retro Satana, Numquam Suade Me Vana
Bei einer 1981 auf wundersame Weise zustande gekommenen Studienreise nach Rom zwang mich Dankbarkeit erstmals seit Jahrzehnten wieder auf die Knie – in der Ungarischen Kapelle in den Grotten von Sankt Peter. Rechts vom Altar stand eine bäuerlich wirkende Madonna. Als ich nach einem wortlosen Gebet aufschaute, lächelte sie mich an. Ich schaute mich um. Außer mir war niemand in der Kapelle. Kein Zweifel: Sie meinte mich. Ihr Lächeln traf mich im Innersten und machte mich auf unbeschreibliche Weise froh.
Am selben Tag schenkte mir ein Benediktiner in San Clemente einen Romführer, den jemand in der Kirche hatte liegen lassen. Als ich das Büchlein aufschlug, fand ich zwischen den Seiten die Wunderbare Medaille. Ich wusste damals nicht, was es mit dieser Medaille auf sich hatte, und es dauerte noch einige Zeit, bis ich es erfuhr. Jedenfalls trug ich sie fortan mit mir herum. Und ich kaufte eine Tonkassette mit einem von Johannes Paul II. gebeteten Rosenkranz. Ich wollte endlich wissen, was es mit diesem Gebet auf sich hatte. Bisher war mir die ständige Wiederholung der Anrufung Mariens als sinnloses Geplapper erschienen. Aber wie konnte es das sein, wenn der von mir hochverehrte polnische Papst ihn betete? Wie eine kostbare Trophäe brachte ich die Kassette, sorgsam am Leibe versteckt, bei der Rückreise in die DDR durch die scharfen Grenzkontrollen.
Unzählige Male ließ ich das Band ablaufen, bis ich endlich zu verstehen meinte. War Maria, auf der Mondsichel stehend, vom Strahlenglanz der Sonne umgeben, in einen Mantel aus Himmelsblau gekleidet, nicht auch ein Sinnbild für die Mutter Erde, unser aller Mutter? Der Rosenkranz ein kosmischer Gesang, der aus der Tiefe von Zeit und Raum in die Ewigkeit aufstieg – bittend, drängend, jubilierend? Seit Jahrhunderten riefen Menschen in ihrer Not mit dem Ave Maria zu Gott. Ich lauschte dem Rhythmus der Worte und fühlte mich getragen vom Strom des uralten Gebets.
Irgendwann lernte ich den Rosenkranz selber zu beten. Maria, die Trösterin der Betrübten, zeigte mir ihren Sohn als Kind, als Verkünder der Freude, als Gekreuzigten und Auferstandenen. Vor allen schwierigen Auseinandersetzungen in den achtziger Jahren – und deren gab es viele: mit der Schule meiner Kinder, mit Parteifunktionären, im Schriftstellerverband und schließlich beim Austritt aus der Staatspartei SED – betete ich den Rosenkranz und gewann durch ihn Ruhe und Kraft. Maria nahm mich bei der Hand und führte mich schließlich in die Kirche zurück.
Wie viel mütterliche Sorge Mariens, wie viel Erfindungsreichtum und pädagogisches Geschick des Heiligen Geistes hatte es doch gebraucht, mir den Weg in die Freiheit zu weisen.
Einige Grundsätze, an denen sich viele Menschen orientieren, sind: „Wenn man Sexualität nicht auslebt, kann man nicht gesund sein. Jeder soll darauf achten, welches seine Bedürfnisse sind, wie es ihm emotional geht, das weist den Weg zur Erfüllung. Wer weiss, was ihm fehlt, kann es überwinden und glücklicher werden.“"
"Das Kreisen um die eigene Befindlichkeit erlöst aber nicht, sondern präsentiert dem in sich hinein horchenden Ich quasi immer buntere Bedürfnisse. Diese „ichhafte Dynamik“ sei ein sicheres Ticket ins Unglück, so Bonelli, gerade in der Sexualität. "
"Entgegen dem Mythos ist diese kein obligatorisch auszulebender Trieb, ohne eigentliche Zugriffsmacht des Willens und der Freiheit. Es gehe auch nicht um eine profane Lustquelle, sondern um einen integralen Bestandteil des Menschen in seiner leiblichen und geistigen Dimension.
Daher brauche Sexualität Kultivierung. Es gelte eine Kommunikationsform der Liebe zu lernen, die nach dem Du und nicht nach sich selbst frage. Dies setzte die Fähigkeit voraus, sich zurück zu nehmen."
"Am Ende gehe es darum, saftig und lebensfroh Mensch zu sein. Dies jedoch sei ohne Askese nicht möglich. Auch nicht mit der Frage: Was sind gerade meine Bedürfnisse? Sondern: Was ist langfristig gefragt, welches ist meine wesensgemässe Grundausrichtung? Denn die eigenen Gefühle seien wechselhaft und müssten im langfristigen Horizont einer bewährten Lebensform betrachtet werden.
Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die moderne psychologische Forschung zeigt, dass - langfristig gesehen - die oft kritisierte Sexualmoral der Kirche dem Menschen entspricht. Denn sie liefert ihn nicht kurzfristigen Befriedigungsketten aus, sondern verweist auf das Fundament einer verlässlichen, bewährten Grundausrichtung."
Die Anthropologen haben teilweise Recht, wenn sie sagen, daß die ursprüngliche Sexualmoral der Aborigines anders als jene der Christen ist. Bei den Aborigines wurden die Ehen bereits zum Zeitpunkt der Geburt eines Kindes von den Eltern bestimmt. Kaum kamen die Mädchen in die Pubertät wurde die Heirat gefeiert und vollzogen, häufig bereits wenn sie erst acht oder neun Jahre alt waren. Frauen genossen bei den Aborigines keineswegs dieselben Rechte und dasselbe Ansehen der Männer. Sie waren häufig Opfer von Infantizid, weil die Stämme in Zeiten von Hungersnot und Kriegen es vorzogen, die männlichen Nachkommen durchzubringen, und von sexuellem Mißbrauch.
Die Deutschen sind entweder für den totalen Krieg oder den totalen Frieden; die „Exportweltmeister“, die „Weltmeister der Herzen“ sind auch Branchenführer im Moralisieren. Aber die Moral, die sie produzieren, ist das reine Gewissen resozialisierter Gewalttäter, die ihre Strafe verbüßt, „die Lehren aus der Geschichte gelernt“ haben und nun einer „Friedfertigkeit“ verfallen sind, die sie in Form unterlassener Hilfeleistung pflegen. (Hervorhebung von mir)