Sonntag, 29. Mai 2011

Sommer - Sonne - Enkelkind

und ein ausgeschalteter Springbrunnen in Form eines polierten mehr als einen Meter hohen Steinballs. Unser Enkel, 1 1/2 Jahre alt, versuchte mehrfach über den Springbrunnenrand zu klettern und als wir ihm halfen konnte er sich mindestens 20 Minuten von dem Steinball nicht trennen. Drum herumlaufen, ihn umarmen und betasten und streicheln, sich hochheben und runterrutschen lassen und die ganze Zeit dabei strahlen und lachen - so was macht einfach schon beim Zusehen Laune!

Das Bild kommt von der Aachener Kita Kleine Sonne

Freitag, 27. Mai 2011

Die Madonna kümmert sich




um ihre Kinder.








Sigrid Grabner schreibt im Vatican Magazin:

Bei einer 1981 auf wundersame Weise zustande gekommenen Studienreise nach Rom zwang mich Dankbarkeit erstmals seit Jahrzehnten wieder auf die Knie – in der Ungarischen Kapelle in den Grotten von Sankt Peter. Rechts vom Altar stand eine bäuerlich wirkende Madonna. Als ich nach einem wortlosen Gebet aufschaute, lächelte sie mich an. Ich schaute mich um. Außer mir war niemand in der Kapelle. Kein Zweifel: Sie meinte mich. Ihr Lächeln traf mich im Innersten und machte mich auf unbeschreibliche Weise froh.
Am selben Tag schenkte mir ein Benediktiner in San Clemente einen Romführer, den jemand in der Kirche hatte liegen lassen. Als ich das Büchlein aufschlug, fand ich zwischen den Seiten die Wunderbare Medaille. Ich wusste damals nicht, was es mit dieser Medaille auf sich hatte, und es dauerte noch einige Zeit, bis ich es erfuhr. Jedenfalls trug ich sie fortan mit mir herum. Und ich kaufte eine Tonkassette mit einem von Johannes Paul II. gebeteten Rosenkranz. Ich wollte endlich wissen, was es mit diesem Gebet auf sich hatte. Bisher war mir die ständige Wiederholung der Anrufung Mariens als sinnloses Geplapper erschienen. Aber wie konnte es das sein, wenn der von mir hochverehrte polnische Papst ihn betete? Wie eine kostbare Trophäe brachte ich die Kassette, sorgsam am Leibe versteckt, bei der Rückreise in die DDR durch die scharfen Grenzkontrollen.
Unzählige Male ließ ich das Band ablaufen, bis ich endlich zu verstehen meinte. War Maria, auf der Mondsichel stehend, vom Strahlenglanz der Sonne umgeben, in einen Mantel aus Himmelsblau gekleidet, nicht auch ein Sinnbild für die Mutter Erde, unser aller Mutter? Der Rosenkranz ein kosmischer Gesang, der aus der Tiefe von Zeit und Raum in die Ewigkeit aufstieg – bittend, drängend, jubilierend? Seit Jahrhunderten riefen Menschen in ihrer Not mit dem Ave Maria zu Gott. Ich lauschte dem Rhythmus der Worte und fühlte mich getragen vom Strom des uralten Gebets.
Irgendwann lernte ich den Rosenkranz selber zu beten. Maria, die Trösterin der Betrübten, zeigte mir ihren Sohn als Kind, als Verkünder der Freude, als Gekreuzigten und Auferstandenen. Vor allen schwierigen Auseinandersetzungen in den achtziger Jahren – und deren gab es viele: mit der Schule meiner Kinder, mit Parteifunktionären, im Schriftstellerverband und schließlich beim Austritt aus der Staatspartei SED – betete ich den Rosenkranz und gewann durch ihn Ruhe und Kraft. Maria nahm mich bei der Hand und führte mich schließlich in die Kirche zurück.
Wie viel mütterliche Sorge Mariens, wie viel Erfindungsreichtum und pädagogisches Geschick des Heiligen Geistes hatte es doch gebraucht, mir den Weg in die Freiheit zu weisen.

Hier ist der ganze Artikel und das Bild ist von Murillo.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Trost


Nachdem ich häufig eine Art Verzweiflung wahrnehme, daß sich nichts verändere in der katholischen Kirche und es gesellschaftlich immer schlimmer werde möchte ich ich zum Prozeß der Veränderung etwas sagen.

Warum ich dazu etwas sagen kann? Nun, ich bin sozusagen eine Expertin in Sachen Veränderung. Ich habe mein Leben so oft umgekrempelt - und umgekrempelt bekommen - daß ich den Prozeß der Veränderung kenne.

Der schlimmste Moment ist der, bevor die Veränderung kommt, ja eigentlich schon die ersten Zeichen davon da sind, weil das Alte noch nicht vorbei ist, Du weißt es muß etwas Neues kommen, aber Du kannst überhaupt noch nicht sehen wie und in welche Richtung das geschehen wird und schon gar nicht wo darin der eigene Platz sein kann. Die Nacht ist wirklich am dunkelsten kurz vor dem Morgen.

Du hast so lange gekämpft daß Du ganz erschöpft bist und die Nacht ist immer noch da, und vor lauter Erschöpfung nimmst Du nicht mehr wahr, daß es da schon etwas Licht am Horizont gibt, denn Du hast Dich auch an die Nacht gewöhnt, so daß Du gar nicht mehr glauben kannst daß sie einmal endet.

Gerade in einer solchen Zeit, in der der Weg, der hinter Dir liegt im Dunkeln versinkt und der Weg vor Dir sich in Finsternis hüllt, als wärest Du vollkommen allein lichtlos eingeschlossen: Gib nicht auf! Vertraue auf Gott, und bete und dann warte welcher Weg sich für Dich auftut, denn auch wenn Du keinen Weg mehr sehen kannst: Es gibt ihn.

Das Bild ist von Caspar David Friedrich

Sonntag, 22. Mai 2011

Glück und Triebbefriedigung






Der Bericht ist zwar schon etwas älter aber ich möchte ihn trotzdem noch einmal erwähnen, weil der Psychiater Bonelli mal wieder den Nagel auf den Kopf trifft - und außerdem deutlich macht wie altmodisch von der neueren Psychologie aus gesehen, unsere "moderne" und medial wie politisch verbreitete Sicht der Sexualität, der Liebe und der Treue ist:




Einige Grundsätze, an denen sich viele Menschen orientieren, sind: „Wenn man Sexualität nicht auslebt, kann man nicht gesund sein. Jeder soll darauf achten, welches seine Bedürfnisse sind, wie es ihm emotional geht, das weist den Weg zur Erfüllung. Wer weiss, was ihm fehlt, kann es überwinden und glücklicher werden.“"

"Das Kreisen um die eigene Befindlichkeit erlöst aber nicht, sondern präsentiert dem in sich hinein horchenden Ich quasi immer buntere Bedürfnisse. Diese „ichhafte Dynamik“ sei ein sicheres Ticket ins Unglück, so Bonelli, gerade in der Sexualität. "

"Entgegen dem Mythos ist diese kein obligatorisch auszulebender Trieb, ohne eigentliche Zugriffsmacht des Willens und der Freiheit. Es gehe auch nicht um eine profane Lustquelle, sondern um einen integralen Bestandteil des Menschen in seiner leiblichen und geistigen Dimension.

Daher brauche Sexualität Kultivierung. Es gelte eine Kommunikationsform der Liebe zu lernen, die nach dem Du und nicht nach sich selbst frage. Dies setzte die Fähigkeit voraus, sich zurück zu nehmen."

"Am Ende gehe es darum, saftig und lebensfroh Mensch zu sein. Dies jedoch sei ohne Askese nicht möglich. Auch nicht mit der Frage: Was sind gerade meine Bedürfnisse? Sondern: Was ist langfristig gefragt, welches ist meine wesensgemässe Grundausrichtung? Denn die eigenen Gefühle seien wechselhaft und müssten im langfristigen Horizont einer bewährten Lebensform betrachtet werden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die moderne psychologische Forschung zeigt, dass - langfristig gesehen - die oft kritisierte Sexualmoral der Kirche dem Menschen entspricht. Denn sie liefert ihn nicht kurzfristigen Befriedigungsketten aus, sondern verweist auf das Fundament einer verlässlichen, bewährten Grundausrichtung."
Jau, sag ich doch!

Hier der ganze Bericht.

Montag, 16. Mai 2011

Böse Missionare?



Ein bedeutsamer Teil meiner Hinwendung zum besonders indianischen Schamanismus war die heute noch verbreitete Idee, christliche Missionare hätten die alten Stammeskulturen und -sitten ausgelöscht indem sie ihnen das christliche Menschenbild aufoktroyierten. Hier gibts einen interessanten Artikel dazu in Bezug auf Australien.






Die Anthropologen haben teilweise Recht, wenn sie sagen, daß die ursprüngliche Sexualmoral der Aborigines anders als jene der Christen ist. Bei den Aborigines wurden die Ehen bereits zum Zeitpunkt der Geburt eines Kindes von den Eltern bestimmt. Kaum kamen die Mädchen in die Pubertät wurde die Heirat gefeiert und vollzogen, häufig bereits wenn sie erst acht oder neun Jahre alt waren. Frauen genossen bei den Aborigines keineswegs dieselben Rechte und dasselbe Ansehen der Männer. Sie waren häufig Opfer von Infantizid, weil die Stämme in Zeiten von Hungersnot und Kriegen es vorzogen, die männlichen Nachkommen durchzubringen, und von sexuellem Mißbrauch.

Das Bild habe ich von hier.

Samstag, 14. Mai 2011

Wie verirrte Schafe


Letzte Woche waren wir auf einer Beerdigung. Linksintellektuelle Szene. Die Erklärung warum die Trauerfeier in einer Friedhofskirche - der Sarg stand unter einem Kreuz - stattfand, war Folgende:

Der Verstorbene ist nie aus der katholischen Kirche ausgetreten (das ist in der Tat ungewöhnlich für diese Szene), daher bekommt er ein christliches Begräbnis (damit sich keiner wundert). Ich wunderte mich allerdings wo denn der Priester war.

Denn einer seiner Freunde hielt eine Rede, in der er den Lebensweg des Toten nachvollzog, es gab einige Musikstücke, zum Teil sehr schön, aber ein Priester war nicht zu sehen. Nach Beendigung der Feier ging rechts die Tür auf und herein wehte ein kleines Frauchen in einem weißen Kittelchen ??? Gleich hinter ihr kamen die Friedhofsbeamten um den Sarg zu transportieren, und der Zug, mindestens 100 Leute, setzte sich Richtung Grab, das kleine Frauchen mit dem Kreuz vorneweg, in Bewegung.

Unterwegs zum Grab erklärte uns ein Bekannter, daß man die zuständige Pfarrei um ein Begräbnis gebeten hatte, es solle aber nicht so viel "Brimborium" dabei sein. Die Pfarrei hatte dann eine Gemeindereferentin in besagtem Kittelchen mit einem Kreuz geschickt. Sie hielt eine kurze Ansprache am Grab und dann betete sie das Vater unser. Mitgebetet wurde es ganz vorne am Grab, offenbar von ein paar Angehörigen, und von meinem Mann und mir, die weiter hinten standen. Ansonsten Stille.

Und wißt Ihr was? Ich war heilfroh daß überhaupt jemand ein Gebet sprach an diesem Grab und ein Kreuz darüber schlug, ob Gemeindereferentin mit Kittelchen oder nicht! Und diese ganze Truppe da am Grab machte plötzlich auf mich den Eindruck von verlorenen Schafen, die auch noch stolz auf ihre Verlorenheit sind - und sie taten mir leid.

Montag, 9. Mai 2011

Loblied auf einen Vater


















Ich habe letztes Jahr meinen Vater verloren und es kocht immer noch von Zeit zu Zeit etwas hoch. So auch jetzt wieder als ich über den Selbstmord von Gunther Sachs gelesen habe.

Mein Vater war keineswegs glücklich mit der Schwäche des Alters, die mehr und mehr zunahm. Er bekam wegen eines Lungenemphysems immer schlechter Luft, hatte schon etliche Stents im Herzen, seine Beine waren nicht mehr gut durchblutet und auch geistig war er nicht mehr so schnell wie früher. Aber er hat diese Schwächen angenommen "So ist es eben wenn man alt wird". Er hat getan was er tun konnte, indem er täglich den Sport machte, den er machen konnte, "seine Runde drehen" und Girotonic, ein ausgeklügeltes Gymnastiksystem, das z.B. Tänzer benutzen um sich beweglich zu halten und nach einer Verletzung wieder fit zu werden. Er hat Kreuzworträtsel geraten und seine tägliche große Intellektuellenzeitung gelesen. Manchmal mochte er morgens nicht mehr aufstehen und brauchte meine energische Schwester, die ihn auf Trab brachte, aber wenn er eine weitere Operation oder Behandlung brauchte so ließ er sich ohne Murren darauf ein sobald er wußte, daß es sein mußte.

Gleichzeitig hat er das Leben geliebt, ist gerne unter Menschen gewesen und hat eine alte Dame so freundlich und ritterlich behandelt, daß sie sich noch kurz vor seinem Tod in ihn verliebt hat. Er hat gerne gut gegessen und sein Weinchen getrunken und ist jeden Tag die Pferde in der Nachbarschaft besuchen gegangen um ihnen und ihren Fohlen zuzuschauen - zum Schluß mit einem Rollator, den er lange nicht wollte, weils so uncool aussieht.

Nachträglich wissen wir, daß er in der Art wie er mit seinem Alter umging uns allen in der Familie ein Vorbild war, so wie Johannes Paul II der ganzen Welt mit seinem Alter, seiner Krankheit und seinem Tod ein Vorbild war. Und nach allem denke ich daß es die Tugenden eines christlichen Ritters sind, die hier gelebt werden. Man kämpft so lange man kann und läuft auch dann vor dem Feind nicht davon, sondern hält ihm tapfer stand so gut man kann. Denn man trägt auch für die Art wie man leidet und stirbt eine Verantwortung weil man damit seiner Umgebung ein Beispiel gibt.

Der Vater von Gunther Sachs hat es genauso gemacht wie sein Sohn, was für ein furchtbares Beispiel hat er seinen Kindern damit gegeben. Und was für ein Beispiel gibt ein solch bekannter Mann wie Gunther Sachs nicht nur seinen Kindern sondern noch vielen Anderen, die sich denken es wäre nichts dabei sich selbst umzubringen, ja es sei sogar eine tapfere Sache! Wir sehen heute rundum einen zunehmenden Verlust an Achtung vor dem Leben, angefangen von unseren Babies bis gerade zu den alten und kranken Menschen und er setzt ein solches Fanal der Selbstzerstörung, das auch noch als cool gilt, weil es ein angeblich cooler Mensch getan hat. (Einen Artikel dazu hier)

Für wen oder was ist Gunther Sachs ein Vorbild trotz der vielen Nachrufe über ihn? Ich halte ein Verhalten wie das seine für Feigheit vor dem Feind und für sonst nichts. So etwas ist nicht nur nicht cool sondern das Beispiel eines Schwächlings, der vor einer Krankheit davonläuft bevor er sie überhaupt hat und nur weil er darüber gelesen hat. Jeder Tod verursacht viele Tränen, aber ein solcher? Meine Güte: Egozentrischer und rücksichtsloser gegenüber dem Leid derer, die ihn geliebt haben, kann man fast nicht mehr sterben.

Gott sei seiner Seele gnädig!

Und ein Hoch auf die wahre Tapferkeit eines Ritters, der nicht nur an sich selbst denkt und das Leben annimmt mit allem was dazu gehört - bis zum Schluß.

Das Bild des Heiligen Georg habe ich von hier.

Sonntag, 8. Mai 2011

"Du Opfer!"

Mir gehts schwer auf den Geist wie unsere so zartfühlende Gesellschaft mit Tätern und Opfern umgeht. Um die Täter scharen sich Sozialarbeiter und Psychologen um sie zu therapieren, man sorgt sich daß ihre Rechte nur ja nicht verletzt werden. Wird einem von ihnen auch nur angedroht ihm ein Haar zu krümmen darf er sich durch alle Instanzen klagen (selbstverständlich auf Staatskosten) weil er sich durch die Bedrohung durch einen Polizisten traumatisiert fühlt - aber nicht dadurch daß er ein wehrloses Kind hingemordet hat. Man macht sich Gedanken darüber was solche Menschen für eine schwere Kindheit gehabt haben müssen etc.

Und die Opfer? Na ja wenn sie tot sind ist das halt so. Wurden sie schwer geschädigt, wer zahlt eigentlich für die Pflege? Wurden sie vergewaltigt müssen sie, wenn sie nicht gleich in der Psychiatrie landen, sehen woher sie eine Therapie bekommen und vor allem wer sie bezahlt, und noch damit leben, daß man sie ständig untersucht, ob sie nicht eigentlich gesund und arbeitsfähig sind, und müssen noch dazu mit widerlichen Kommentaren warum "die" denn einer vergewaltigt habe, leben. Eine Freundin von mir wurde als junge Frau von mehreren jungen Männern vergewaltigt, sie ging später freiwillig in die Psychiatrie, weil sie nicht mehr alleine damit klar kam, woraufhin ihr Vater sich deswegen von ihr lossagte, bekam eine Wiedereingliederungsmaßnahme, bei der sie ständig unter schweren Medikamenten stand, ohne Tremor ging da nichts mehr, und ist schließlich in der geschlossenen Abteilung gelandet, völlig von der Rolle. Und die Täter? Laufen schon seit langem wieder lustig durch die Gegend.

Spinnen hier eigentlich alle? Ist es genug Entschädigung wenn die Täter ein paar Jahre - wenns hoch kommt - im Knast sitzen und die Opfer können sehen wo sie bleiben?

"Du Opfer" ist auf jedem Schulhof mittlerweile ein Schimpfwort und das ist auch einer Gesellschaft anzulasten, die zwar behauptet sich zu sorgen, sich aber um die Mißhandelten am wenigsten kümmert.

Und jetzt auch noch bin Laden, ein Massenmörder, weitest entfernt von jeder Idee von Reue - denn schließlich kommt er umgehend in den muslimischen Himmel je mehr Nichtmuslime er umbringt. Und unsere hirnrissige Gesellschaft heult ihm hinterher. Da halte ich es doch mit Henryk Broder.

Die Deutschen sind entweder für den totalen Krieg oder den totalen Frieden; die „Exportweltmeister“, die „Weltmeister der Herzen“ sind auch Branchenführer im Moralisieren. Aber die Moral, die sie produzieren, ist das reine Gewissen resozialisierter Gewalttäter, die ihre Strafe verbüßt, „die Lehren aus der Geschichte gelernt“ haben und nun einer „Friedfertigkeit“ verfallen sind, die sie in Form unterlassener Hilfeleistung pflegen. (Hervorhebung von mir)

Sollten nicht gerade Christen anders mit Opfern umgehen, daran denken, daß man die Schwachen schützen muß? Und dafür muß man eben auch gegen die Täter vorgehen wenn das, wie das bei Bin Laden auf der allerflachsten Hand liegt, notwendig ist. Mir scheint uns gehts hier zu gut, bisher hats immer andere in anderen Ländern erwischt, schön weit weg, und wir sind zu einer Bande von feigen Ohne-Michels geworden. Damit nur ja keiner hier einen Anschlag macht lassen wir die, die ständig bedroht werden alleine und spielen selbst Morde herunter, wie die Angriffe einer muslimischen Meute auf drei koptische Kirchen. Phillipp von Buen Camino hat sich damit befaßt.

Das Bild kommt von hier über germania-catholica.

Samstag, 7. Mai 2011

Maria Maienkönigin


zum Mitsingen mit einer Menge Marienbildern.

Das Bild habe ich von hier.

Freitag, 6. Mai 2011

Maria und der Krieg

Gerade in der katholischen Kirche angekommen stellte ich fest, daß Maria bei "modernen" Katholiken nicht gut angesehen ist. Ich brauchte für meine Firmung einen Paten und fragte, da ich kaum jemanden in dieser Gemeinde kannte, eine freundliche Frau. Nach meiner Firmung wollte ich ihr zum Dank etwas schenken und meine Wahl fiel auf eine brasilianische Madonna, die ich sehr mochte. Ich sagte meiner Patin, daß ich hoffe nicht Eulen nach Athen zu tragen indem ich einer Katholikin eine Madonna schenkte. Zu meiner großen Überraschung erklärte sie keine Madonna zu besitzen. Da sie sah wie schockiert ich war tröstete sie mich damit, daß sie ja jetzt eine hätte. Ich fragte sie ob sie denn nicht den Rosenkranz bete, worauf sie sich erinnerte, daß sie das, während die Bomben im 2. Weltkrieg fielen, mit ihrer Familie im Schutzkeller getan hatte. Je lauter die Bomben fielen desto lauter hätten sie gebetet. Später sei ihr das verloren gegangen.

Eine andere Frau aus meiner damaligen Gemeinde erzählte mir eine weitere Madonnen-Geschichte. Sie hatte eine gläserne Madonna in ihrem Wohnzimmer auf einem Tisch stehen und erzählte mir warum sie dort stand. Im Krieg war das Haus durch eine Bombe zerstört worden, alles war kaputt, aber die gläserne Madonna hatte nur ein paar Kratzer abbekommen. Deshalb stand sie da, auch wenn diese Familie sonst nicht mehr viel davon hielt.

Wie ist das nur geschehen, daß so starke Hilfen wie die Marienverehrung und das Rosenkranzgebet nicht nur unmodern wurden sondern geradezu verpönt und man sich als Katholik dafür entschuldigt? Gleichzeitig wird der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit vorgeworfen, während dieselben Leute Maria unmöglich finden. Hat das mit der allgemeinen Mütterfeindlichkeit zu tun?

Die Schutzmantelmadonna ist aus Marpingen

Mittwoch, 4. Mai 2011

Mutter Maria


Ich bin kein Fan des Neuen geistlichen Liedguts (NGL), aber für dieses Lied mache ich eine Ausnahme! Hörts Euch an. Es erzählt meine Geschichte - und die vieler anderer.

Schließlich muß ich mich langsam mal auf den Marienmonat Mai einstimmen, nachdem ich heute schon Gelegenheit hatte in unserem städtischen Barockgärtchen mit meinem schlafenden Enkelkind an der Seite den glorreichen Rosenkranz zu beten.


Osama bin Laden und das Böse


In einem der vielen Interviews mit Mohammedanern, die durch die Presse geistern sagte einer der Interviewten: "Mit dem Tod Osama bin Ladens verschwindet das Böse nicht von der Erde."

Selbst ich dachte zunächst, daß das eben die Äußerung eines Angehörigen einer archaischen Religion sei.

Aber hat er nicht recht? Osama bin Laden ist nur einer aus einer unendlichen Reihe alleine der jüngeren Geschichte, der sich dem Bösen gewidmet hat, indem er glaubte das Recht zu haben für seine Sicht der Welt beliebig viele andere Menschen an Leib, Leben und Gesundheit schädigen zu dürfen. Damit steht er in einer langen Reihe mit z.B. Hitler, Stalin, Mao Tse Tung, die alle Millionen für ihre Sicht der Welt umgebracht haben, oft indem sie "schlicht" dafür gesorgt haben, daß sie verhungerten.

Es ist wie eine Hydra, deren Leib immer neue Köpfe austreibt, wenn man einen abschlägt.

Es ist ein beliebtes menschliches Spiel alles auf die "Führer" zu schieben, aber diese Führer hatten jede Menge Menschen, die ihnen geholfen haben ihre Mitmenschen umzubringen und zu quälen, zu sehen in jüngerer Zeit in Ruanda z.B. Auch Al Kaida werden weitere Köpfe sprießen und wenn dieser Terror beendet sein wird, gibt es eine neue Bewegung, die sich für revolutionär und gut hält und sich für berechtigt hält, den Rest der Welt zu kujonieren.

Trotzdem behaupten selbst Christen das Böse gäbe es nicht.

Um das zu beweisen schiebt man das Böse auf immer neue böse Personen oder wahlweise ist dann ein ganzes Volk böse, wie bis heute in der Filmindustrie zu beobachten, in denen immer noch Deutsche die Bösewichte sind.

Offensichtlich suchen wir Schuldige. Angesichts des fortdauernden Bösen, das, wie eigentlich jeder mit bloßem Auge sehen kann, unausrottbar ist, sollten wir uns der Frage widmen, ob die Bibel z.B. nicht recht hat. Der unsichtbare Leib der Hydra wäre dann Satan, der immer wieder Menschen (die kurzzeitigen Köpfe der Hydra) findet, um andere, einschließlich derer, die sich finden lassen, zu zerstören. Nicht daß die, die sich instrumentalisieren lassen nichts damit zu tun hätten - denn bis auf Kindersoldaten z.B. haben sie schließlich zugestimmt und sich Reichtum und Macht erhofft. Was haben sie bekommen? Hitler und Stalin hatten einen schäbigen Tod, der eine im Führer-Bunker, der andere wurde von seinen Untergebenen mit einem Schlaganfall stundenlang ohne Hilfe liegen gelassen bis er einsam verreckt war. Und wie viele der Helfer sind selbst Säuberungsaktionen, Verfolgungen und Folter ausgesetzt worden, weil sie den Herrschenden nicht mehr paßten? In einem Terrorregime kann jeder etwas falsch machen und dann erwischt es ihn prompt.

Oder, wie gerade demonstriert, er lebt über Jahre in einem selbstgeschaffenen Luxusgefängnis - aber schließlich immer noch ein Gefängnis - bis ihn seine Gegner erwischen.

Nicht umsonst wird der Satan der "Vater der Lüge" und "Mörder von Anfang an" genannt. Wer sich auf ihn einläßt ist verraten und verkauft.

Sonntag, 1. Mai 2011

Ich will Kalif sein anstelle des Kalifen!




















Seit einem Hinweis auf diese Seite, heute noch einmal befeuert durch diesen schwer lustigen Post von Laurentius Rhenanius, denke ich darüber nach warum 7 der 10 am besten funktionierenden Staaten heute Monarchien sind. Ich denke es ist der "Isnogud-Ich-will Khalif-anstelle-des-Kalifen-sein-Faktor".

Wo die erste Stelle unwiderruflich besetzt ist, ist das Gerangel um die besten Plätze bei Politikern geringer und damit sind sie effektiver. Wieviel Politik wird schließlich allein deshalb gemacht um an der Spitze zu bleiben - Hauptsache man wird wiedergewählt. Nicht daß die Politiker in diesen Ländern jetzt besser wären aber ein institutionell festgelegter Erster bringt Stabilität, sonst gäbe es die katholische Kirche nicht seit 2000 Jahren.

Na ja, das rein Institutionelle reicht natürlich nicht, christliche Demut "Nimm Dich nicht so wichtig, auch Du bist ein sündiger Mensch" gehört dazu und der Heilige Geist. Was die christliche Demut bei Politikern betrifft, so hält die katholische Kirche auch für sie nicht umsonst das von Christus selbst gestiftete Sakrament der Beichte in petto - in Erkenntnis der menschlichen Schwäche.

Als Kind haben mir meine baptistischen Eltern gesagt, daß man Katholiken nicht trauen kann, weil sie nach einer Lüge oder einem Betrug ja immer zur Beichte gehen könnten. Das ist allerdings eine Fehlinformation, denn eine Beichte ist nur gültig und wirksam, wenn man sich nach der Vergebung müht nicht denselben Fehler gleich weiter zu machen.

Isnogud ist ein Comic von Goscinny, erschienen bei Ehapa.

Santo subito


Ich habe eben die sehr bewegende Heilige Messe zur Seligsprechung Johannes Pauls II gesehen. Hier einige Erinnerungen und Beobachtungen:

Ich war gerade mal ein halbes Jahr katholisch als Johannes Paul II starb und verfolgte die Berichterstattung über sein Sterben im Fernsehen. Als er gestorben war hatte ich den Eindruck einer Welle des Segens, die von ihm ausging und die noch durchs Fernsehen fühlbar war.

In der Zeit bis zur Wahl Benedikts XVI sorgte ich mich um die Kirche. Ich hatte genügend mitbekommen über den Zustand der deutschen Kirche mit ihrer Romfeindlichkeit, Kirche von unten etc., um mich zu fürchten wen die Bischöfe anstelle Johannes Pauls II wählen würden.











In diese Zeit fiel auch ein Konzert in unserer damaligen Kirche mit dem evangelischen Pfarrer Clemens Bittlinger, der sich nicht scheute den versammelten Zuhörern zu sagen, daß ihre katholische Kirche ja wohl jetzt mal einen besseren Papst wählen würde als Johannes Paul II, einen für Frauenrechte etc. Er mußte eigentlich wissen, daß viele um diesen Papst trauerten. Würden Sie vor einem Trauernden den beleidigen um den er trauert? Na ich nicht! Seitdem habe ich Bittlingerkonzerte - er brachte auch noch seine hüpfenden, ihn bejubelnden Groupies mit - weiträumig umgangen.

Wir haben für die Seligsprechungsmesse heute vom ZDF zu KTV gewechselt, weil die Übersetzung beim ZDF teilweise sehr holprig war. Bei der Messe fiel mir dann auf, daß auf KTV die Texte der Messe selbst nicht übersetzt wurden, wohl aber beim ZDF. Auch das erinnerte mich an meine Anfänge in der katholischen Kirche. Katholiken erklären einem nix! Das ist zwar verständlich, weil sie selbst ja die Texte in- und auswendig können, aber was ist eigentlich mit der Mission? Was ist mit den Konvertiten und solchen die es werden wollen?

Es ist ja richtig, daß man in die katholische Kirche und ihren Glauben hineinwachsen muß, aber mal erklären was da eigentlich stattfindet, die zentralen Texte und Riten erklären wäre wichtig. Und ich denke es war sehr gut, daß das ZDF das getan und übersetzt hat.

Ich wußte anfangs selbst im Gottesdienst lange nicht wann man was machte und schon gar nicht warum. Bei der Wandlung knieten einige, einige standen, einige blieben sitzen - und was jetzt? Am schwierigsten fand ich, obwohl ich sie sehr schön fand, die lateinisch gesungenen Stundengebete in Kloster Eibingen bei den Benediktinerinnen, denen ich verzweifelt versuchte mit Hilfe der lateinisch-deutschen Bücher zu folgen.

Mittlerweile kann ich eher in einer Messe sitzen und muß nicht alles verstehen, aber am Anfang? Leute gebt Euch mal ein bißchen mehr Mühe mit den Anfängern, und zwar nicht nur auf der Soft-Christentum und Wir-lassen-das-jetzt-mal-weg-Ebene. Ein Priester, der die Texte der Bibel auslegt ist da auch eine große Hilfe.

So hat unser Pfarrer heute darauf hingewiesen, daß Jesus auch nach seiner Auferstehung noch die Wunden seines Todes trägt. Es ist ein Zeichen daß das Opfer Jesu Christi ewig bleibt, und daß er ewig für uns Blut und Wasser, sein Leben für uns und den heiligen Geist verströmt. Er läßt uns in Ewigkeit nicht im Stich.

Das ist ein heiliges Wunder und keineswegs katholischer Kitsch, der mit dem Bild verteilt wird, das Schwester Faustyna von Jesus zum heutigen Barmherzigkeitsonntag, den Johannes Paul II aufgrund ihrer Visionen eingesetzt hat, bekommen hat.

Das Bild von Johannes Paul II kommt von hier.
Das Bild des Barmherzigkeits-Jesus von hier.