Sonntag, 22. Mai 2011

Glück und Triebbefriedigung






Der Bericht ist zwar schon etwas älter aber ich möchte ihn trotzdem noch einmal erwähnen, weil der Psychiater Bonelli mal wieder den Nagel auf den Kopf trifft - und außerdem deutlich macht wie altmodisch von der neueren Psychologie aus gesehen, unsere "moderne" und medial wie politisch verbreitete Sicht der Sexualität, der Liebe und der Treue ist:




Einige Grundsätze, an denen sich viele Menschen orientieren, sind: „Wenn man Sexualität nicht auslebt, kann man nicht gesund sein. Jeder soll darauf achten, welches seine Bedürfnisse sind, wie es ihm emotional geht, das weist den Weg zur Erfüllung. Wer weiss, was ihm fehlt, kann es überwinden und glücklicher werden.“"

"Das Kreisen um die eigene Befindlichkeit erlöst aber nicht, sondern präsentiert dem in sich hinein horchenden Ich quasi immer buntere Bedürfnisse. Diese „ichhafte Dynamik“ sei ein sicheres Ticket ins Unglück, so Bonelli, gerade in der Sexualität. "

"Entgegen dem Mythos ist diese kein obligatorisch auszulebender Trieb, ohne eigentliche Zugriffsmacht des Willens und der Freiheit. Es gehe auch nicht um eine profane Lustquelle, sondern um einen integralen Bestandteil des Menschen in seiner leiblichen und geistigen Dimension.

Daher brauche Sexualität Kultivierung. Es gelte eine Kommunikationsform der Liebe zu lernen, die nach dem Du und nicht nach sich selbst frage. Dies setzte die Fähigkeit voraus, sich zurück zu nehmen."

"Am Ende gehe es darum, saftig und lebensfroh Mensch zu sein. Dies jedoch sei ohne Askese nicht möglich. Auch nicht mit der Frage: Was sind gerade meine Bedürfnisse? Sondern: Was ist langfristig gefragt, welches ist meine wesensgemässe Grundausrichtung? Denn die eigenen Gefühle seien wechselhaft und müssten im langfristigen Horizont einer bewährten Lebensform betrachtet werden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die moderne psychologische Forschung zeigt, dass - langfristig gesehen - die oft kritisierte Sexualmoral der Kirche dem Menschen entspricht. Denn sie liefert ihn nicht kurzfristigen Befriedigungsketten aus, sondern verweist auf das Fundament einer verlässlichen, bewährten Grundausrichtung."
Jau, sag ich doch!

Hier der ganze Bericht.

1 Kommentar:

  1. Haargenau. Und zufällig habe ich gerade einen Artikel losgelassen, der dies ergänzt:
    http://predigtgarten.blogspot.com/2011/05/die-wahre-religion.html

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