Der heilige Josef ist, auch bei mir, nicht sehr hoch angesehen, besonders im Vergleich zur Mutter Maria. Das ist um so eigenartiger weil die Erfahrungen mit dem Heiligen Josef sehr wichtig für mich und meinen Mann waren. Mein Mann verspürte in einem Josefskirchlein vor einer Madonna vom Sieg die Aufforderung: „Komm nach Hause“ und trat in Folge dessen in die katholische Kirche ein. Ich bekam in einer Josefskirche gesagt: „Du bist angekommen (in der Kirche)“, worauf ich in der Folge den Zustand der katholischen Kirche in Deutschland ausführlich gezeigt bekam - eine Lehre im Schnelldurchlauf.
Warum Josef über die katholische Kirche so viel zu sagen hat - und nicht nur für uns - habe ich in den „Josefstudien“ gefunden:
„Maria war vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an mit Gott verbunden. Ja, Gott hat sie seit Ewigkeit auserwählt, weil sie diejenige war, die in allem die Eingebungen des Heiligen Geistes befolgte, wie Pius IX sagt. So muß man erkennen: Sie hat die Liebe Gottes in ihrem Schoß getragen, weil sie im Geist immer und vollkommen mit Gott verbunden war und die Liebe ihres Schöpfers in vollkommenster Weise erfaßt hat.
Aber Ähnliches kann man auch vom hl. Josef sagen: Als Gott „im Anfang Himmel und Erde schuf“, sah er schon den hl. Josef als den besten geschaffenen Mann, treu gegen alle Eingebungen des Heiligen Geistes, der wahrhaftig verdiente, Vater Jesu zu sein. Josef war der Erzieher Jesu auf Erden, und deshalb gilt für ihn in besonderer Weise, was Johannes Paul II als Größe des Menschen beschreibt: sich dadurch einfügen in die Wahrheit, daß er im Schatten der Weisheit seine Wohnung errichtet und in ihr wohnen bleibt, daß er in diesem Wahrheitshorizont begreift, wie sich seine Freiheit im Vollsinn entfaltet und daß er zur Liebe und zur Erkenntnis Gottes berufen ist. Auf diese Weise hat Josef Gott als die Liebe erfahren.“
German Rovira, Die vollkommenen Abbilder der Liebe Gottes
Und ein Satz des hl.Priesters Josemaria Escriva de Balaguer aus derselben Schrift:
„Unser Meister und Herr, der heilige Joseph, ist Meister des inneren Lebens. - Stelle dich unter seinen Schutz, und du wirst die Wirkung seiner Macht spüren.“
Der Heilige Josef ist der Schutzpatron der Kirche, so wie er auch Maria und Jesus geschützt und versorgt hat. Es ist sicher wert ihn zu bitten, auch wenn er sich zurückhaltend im Schatten der Weisheit aufhält - oder gerade deswegen.
Die Josefstudien werden vom Internationalen mariologischen Arbeitskreis Kevelaer einmal jährlich zum Fest des Heiligen Josef herausgegeben und der „Tagespost“ beigelegt. Zu bestellen bei www.imak-kevelaer.de. Gibts leider nicht online.
Das Bild kommt von hier.
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