Mittwoch, 29. September 2010

Priester und die Braut Christi

Ich mache mir Gedanken warum eigentlich ausgerechnet die katholische Kirche und darin vor allem die Stellung des Priesters ständig so angegriffen wird. Dazu ist es notwendig die Stellung des Priesters genauer zu betrachten, denn diese ist zentral und erklärt warum sie eine säkularisierte Gesellschaft, die sich auf Feminismus, Gender Mainstreaming und Everything goes eingeschossen hat so ärgert. Es geht bei der Stellung des Priesters nicht um Macht, wie besonders von feministischer Seite vorgeworfen wird, sondern darum, daß die katholische Religion entgegen jeder üblen Nachrede eine sehr logische Religion und auch darin logisch ist. Es ist nicht gleichgültig, ob ein Mann oder eine Frau das Sakrament der Wandlung vollzieht. Selbst wenn auch die Priesterinnen bereit wären zölibatär zu leben - es gab immer schon doppelt so viele Nonnen wie Mönche - so geht es doch immer noch darum, daß Jesus Christus, unser Hohepriester, ein Mann war und aus diesem Grund eben auch nur ein Mann an seiner Stelle Priester sein kann. Und als Alter Christi geht es da eben nicht um Herrschaft, auch wenn es die Pflicht des Priesters ist den Glauben der katholischen Kirche zu vermitteln und im Streitfall auch zu verteidigen. (Männer die sich nicht durchsetzen können sind da eher fehl am Platz, dies trifft aber auf jede leitende Stellung zu.) Betrachtet man aber seine Stellung als Mittler zwischen Gott und den Menschen an Stelle unseres Herrn Jesus Christus, so muß man wissen, daß die ganze Kirche (oder das Volk Israel) angefangen beim alten Testament als Braut Gottes und seines Sohnes Jesus Christus betrachtet wurde. (z.B.Jes. 62,5, Offenb. 21,2 und viele andere - einfach mal im Computer bei www.biblegateway.com Braut eingeben) Wir sind also nicht nur Christi Freunde sondern weit mehr, nämlich seine Familie, mit ihm so sakramental verbunden wie in einer Ehe. Und dies ist zentral sowohl für die Stellung des Priesters als auch dafür, daß er in besonderer Weise angegriffen wird. Denn die Wandlung ist damit jedes Mal eine Vermählung mit Christus durch den Priester. Würde eine Priesterin die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi vollziehen wäre das damit eine lesbische Handlung, die Demonstration der Liebe einer Frau zu einer Frau.

Vielleicht ist das ein Grund warum auffälligerweise sowohl bei Protestanten als auch bei Anglikanern immer zuerst die Frauenordination kam und als nächstes die Ordination von Lesben und Schwulen. Die Kirche als Institution, die von ihrem zentralen Ritus her die Ehe propagiert muß für einen promisken Zeitgeist, der alle Anstrengungen unternimmt um Ehe und Familie zu schwächen und zu zerstören ein ständiger Stein des Anstosses sein, weil sie diese zeitgeistliche Haltung von ihrem Fundament her in Frage stellt.

Vielleicht wird dadurch noch einmal deutlicher welchem Druck Priester gerade heute standhalten müssen und warum es wichtig ist sie zu unterstützen, auch indem wir für sie beten. Denn - und das muß man sich ganz klar machen - da das Amt des Priesters so zentral für die katholische Kirche ist wird es ohne Priester keine katholische Kirche mehr geben.

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