Montag, 11. April 2011

Die fünf Tibeter und der Zölibat


















Vor einigen Jahren gab es einen neuen Hype auf dem Esoterik-Markt: Die "fünf Tibeter", eine Reihe von fünf Yoga-Übungen, die jedenfalls in Tibet nicht bekannt sind aber zunächst Gesundheit und Fitness versprechen. Schön und gut, manchen tut das gut, manche bekommen dadurch Rückenprobleme und anderes. Aber da gibt es noch einen sechsten Tibeter, der ewige Jugend verspricht, indem man sexuelle Energie "nach oben" umleitet und sie nicht sexuell auslebt, mit anderen Worten, wenn man ewige Jugend will, muß man zölibatär leben.

Ach, sieh an, plötzlich ist das, was man jedem katholischen Priester vorwirft ganz großartig. Und warum? Na es geht um langes Leben, ewige Jugend und Bedeutsamkeit, also um Dinge, die man für sich selbst will. Wir sind also bei dem womit unsere deutsche Post in ihrer Reklame nervt: Um Mich!

Und der Unterschied zum Zölibat der katholischen Priester? Der Zölibat der Priester ist ein Opfer, das der Priester Gott bringt, um die Wege Gottes zu gehen und die Liebe Gottes zu leben an seinen Mitmenschen. Also geht es um DU!

Und das geht ja schon mal gar nicht daß man sich so weit verdemütigt, daß man sich sogar auf die Erde legt, wie das Priester bei ihrer Weihe tun. Es weist auf diese radikale Form der Liebe, die der Gottessohn am Kreuz gelebt hat hin, vollkommen ohne Ich, Ich, Ich.

Das macht eines unter all dem Geschrei deutlich: Anstössig ist nicht der Zölibat sondern der Kontext in dem er gelebt wird.

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