Sonntag, 3. April 2011

Die Schmerzen Christi


Kurz nach meiner Bekehrung bat mich eine Frau um meine Farblichttherapielampe. Es stellte sich heraus, daß sie sich für mindestens stark umsessen wenn nicht besessen hielt und schon ca. 20 Exorzisten, Medien, Heiler, Priester um Hilfe gebeten hatte, was ihr alles aber keine Hilfe brachte wie sie sagte. Ich versuchte ihr zu vermitteln, daß man Hilfe nicht nur von außen erwarten kann sondern selbst auch widerstehen muß, denn sie war durchaus in der Lage ihre Interessen durchzusetzen. Mein damaliger Beichtvater erklärte sich auch bereit, sie zu beraten und erklärte mir dann, daß es sich um eine Borderline-Persönlichkeit handelte, "die einen so schnell über die Linie auf die andere Seite ziehen kann, das merkt man erst mal gar nicht". Binnen weniger Wochen war sie bei der nächsten Heilerin (die 21.). Ich fürchte bei diesem absolut mangelnden Willen ihre Eigenverantwortung zu akzeptieren hat sie wohl so weiter gemacht. Traurig!

Was mir dabei bis heute im Gedächtnis geblieben ist ihr Satz: Ich leide so sehr, Jesus Christus kann nicht mehr gelitten haben als ich.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Antwort auf diesen Satz und daher blieb er wie ein Widerhaken bei mir. Es ist ja nun richtig, daß Menschen äußerst phantasievoll darin sind sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen, es gibt sicher noch Grausameres als eine Kreuzigung und wir fangen ja bei den Kleinsten schon an, wie jos.m.betle vor kurzem gepostet hat.

Dennoch hatte diese Frau unrecht, selbst wenn ein so schmerzliches Leiden wirklich auf sie zugetroffen hätte, denn Jesus hat nicht nur seine eigenen Schmerzen getragen sondern stellvertretend die der ganzen Welt. Das ist mehr als irgendein Mensch ertragen könnte und er hatte zu diesem Zeitpunkt einen menschlichen Körper und fühlte sich selbst von seinem Vater zum Schluß verlassen. Er hat also nicht nur die körperlichen sondern auch die seelischen Schmerzen von uns durchlitten und ertragen. Und wenn ich Mutter Theresa richtig verstanden habe dürstet ihn noch immer, das heißt sein Leiden ist ihm auch nach seiner Auferstehung noch gegenwärtig.

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