Sonntag, 27. Mai 2012

Hilfe für Esoteriker und andere Unglückliche

Ein Foto auf der Facebookseite von Herrn Pfarrer Jolie und die sich daran anschließende Diskussion (Wer mit ihm auf Facebook befreundet ist kann das hier sehen) haben meine Erfahrungen nach meinem Eintritt in die katholische Kirche wieder hochkochen lassen. Pfarrer Jolie hat ein Foto des Heiligen Petrus des Exorzisten auf seine Seite gestellt und dazu geschrieben daß es im Bistum seit dem Jahr 304! :) keine Exorzisten mehr gebe. Domkapitular Dr.Peter Hilger hat daraufhin mitgeteilt, daß er im Auftrag von Kardinal Lehmann an dem Aufbau der nötigen Strukturen arbeite und sie auch schon Menschen hätten helfen können.

Das traf nun aber keineswegs meine Erfahrungen mit dem Bistum Mainz. Ich war zunächst von Maria im Rahmen meiner schamanischen Arbeit "besucht" worden und hatte mich dann mit dem römischen großen Katechismus an die katholische Kirche herangeschlichen. Wie sich das gehört stand dort alles drin was dazu gehört. Himmel und Hölle, Engel und Teufel, die sichtbare und die unsichtbare Welt und natürlich die Madonna. Ich begriff die Logik und Schönheit des katholischen Glaubens, und der Pfarrer, mit dem ich darüber verschiedene Gespräche hatte, sagte mir auch nichts Gegenteiliges. Erst nach ca. einem Jahr nach meiner Firmung stellte ich fest, daß das was im Katechismus stand so weder gelebt noch gelehrt wurde. Man drückte sich um bestimmte Themen und um bestimmte Personen - und das waren leider genau die, die mich zurückgebracht und während der Zeit meiner Trennung von meiner esoterischen Sekte beschützt und geleitet hatten: Maria und der Erzengel Michael.

Nun war ich also zu Jesus Christus zurückgekehrt, aber die Altlasten waren ja deshalb noch nicht weg. Ich hatte immer noch jede Menge finstere Gesellen an der Backe, die mich oft um meinen Schlaf brachten und, im Gegensatz zu früher bei den Esoterikern, keine Menschen mehr, die genau wie ich verschiedene Wesen sahen, fühlten und in etwa einschätzen konnten. Es gab plötzlich niemanden mehr, der mir da geholfen hätte und meine esoterischen Freunde fielen naturgemäß aus, da ich dem aufgrund verschiedener Erfahrungen nicht mehr vertrauen konnte.

Der Pfarrer meiner Gemeinde erinnerte sich erstaunt, daß ja im großen Glaubensbekenntnis auch von der unsichtbaren Welt die Rede ist und teilte mir ansonsten mit, daß er noch keinen Engel gesehen habe - ah ja. Er wußte auch niemanden, mit dem ich reden konnte um Klarheit zu gewinnen auf wen oder was ich mich in Esoterik und Schamanismus eigentlich eingelassen hatte und auf welcher Seite sie standen. Ich fragte mich über Monate durch und wurde von einem zum nächsten geschickt. Eine Freundin (eine Rückkehrerin) erzählte mir in diesem Zusammenhang auch von einer Stelle für Sektengeschädigte in Mainz auf der offiziellen Homepage des Bistums. Ich rief an und erzählte kurz von meinen Erfahrungen, der Zuständige sagte: Sie glauben an Naturgeister (Nein, tat ich nicht, ich habe sie gesehen und mit ihnen zusammengearbeitet), na dann will ich Ihnen Ihren Glauben nicht nehmen. Er könne mir allerdings nur eine psychologische Behandlung anbieten. Dann machte er dicht und ich stand wieder alleine da. Wozu zum Donner gehe ich zu einem Priester? Jedenfalls nicht für eine psychologische Behandlung!

Liebe Leute, was denkt Ihr Euch eigentlich? Da hängen jede Menge Menschen dick in der Esoterik drin, suchen darin verzweifelt nach Leitlinien und Hilfe für Ihr Leben und ich kann Euch versichern, daß, je mehr sie sich hineinhängen sie desto unglücklicher werden. Statt Ihnen nun die Klarheit des christlichen Glaubens zu bringen verleugnet ihr nicht nur gerade die Gestalten Eures Glaubens, die da Hilfe und Schutz bringen können sondern versucht es selbst auch noch mit ein bißchen Esoterik, weils gerade so modern ist. Die katholischen Bildungsstätten sind voll von Seminaren wo man Reiki, Hatha Yoga und was nicht noch alles lernen kann. Und? Wißt Ihr nicht wie viele Menschen es gibt, die an esoterischen Praktiken und daran, daß sie "gechannelt" haben, ohne zu wissen wem sie da welche inneren Türen geöffnet haben, verrückt geworden sind? Und ich? Ohne meine Erfahrung mit Maria und dem Erzengel Michael hätte ich das nicht durchgehalten von Euch so alleine gelassen zu werden. (Die Hilfe des Erzengels wurde mir noch von einer Esoterikerin (!) angeraten - und hätte ich von den "modernen" Christen denn überhaupt davon erfahren?) Für die meisten von denen, die mir doch eigentlich hätten Klarheit und Hilfe geben sollen waren meine Erfahrungen eher spannend oder halt verrückt. Wieso glauben eigentlich ausgerechnet Christen, daß Menschen, die der falschen Seite alle Türen geöffnet haben sie nichts angehen?

Ich hoffe sehr, daß das woran Domkapitular Dr.Peter Hilger arbeitet hier endlich wirksame Abhilfe schafft - und daß es dann auch mal so weit kommt, daß man beim Bistum anrufen kann und selbstverständlich an kompetente Priester weitergeleitet wird - anstatt Menschen wie ich es war einfach auflaufen und abtropfen zu lassen!

7 Kommentare:

  1. Danke Ihnen. Es geht hier überhaupt nicht darum, über irgendjemanden negativ zu reden, aber das, was Sie erzählen, ist leider kein Einzelfall.

    Ich habe solchen Geschichten zuhauf gehört.

    Bitte machen Sie das weiter publik, damit die Verantwortlichen endlich aufwachen und erkennen, dass es hier nicht um einen abstrakten Diskurs, sondern um eine reale Bedrohung dreht.

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  2. Sehr aufschlußreicher Erfahrungsbericht.
    Ich habe mir erlaubt, diesen post auf google+ zu verlinken und zu empfehlen.
    Danke!

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  3. @jolie
    Ich werde noch einiges dazu schreiben, diese Diskussion hat sehr viel aufgerührt.
    @Bellfrell
    Geht klar.

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  4. Ich befinde mich seit Jahren in diesem Zustand der Hilflosigkeit, ich lief von "einem" zum "anderem" Pfarrer. Bisher habe ich keine kompetente Hilfe bekommen. An meinem Bistum ist vor Ostern durch mein Hilfeschrei ein Brief abgeschickt worden und ich habe einen Brief zurückbekommen mit der Bitte einen Psychologen aufzusuchen und der Aussage es gibt keinen Beauftragten im Befreiungsdienst, der würde nur im Einzelfall ernannt werden.
    Ich halte mich am Rosenkranz fest, auch wenn mein momentaner Zustand teilweise untragbar ist (schlaflose Nächte, Widerwärtigkeiten, Schmerzen...) Ich hoffe jetzt nur noch auf Maria.

    Ihr wisst gar nicht was Ihr uns Betroffenen antut, ich vergleiche meinen Zustand mit dem Vorfall in Guatemala wo 3 Bootsleute in Seenot waren und von einem vorbeifahrendem Kreuzfahrtschiff ignoriert worden sind,
    2 sind gestorben 1er hat überlebt.

    ich habe nie verstanden warum es ein Jüngstes Gericht gibt, jetzt verstehe ich es besser,
    da werden dann solche Dinge aufgedeckt werden, wo man wusste aber nicht gehandelt hat.

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    1. @Maria Helpless
      Daß Sie sich am Rosenkranz festhalten ist schon mal gut. Ein guter Beichtvater und häufiger Besuch der Heiligen Messe wäre auch gut. Wie Domkapitular Peter Hilger vom Bistum Mainz sagt ist an einer Kombination von Psychologie und auch ärztlicher Untersuchung auf eventuelle körperliche Unregelmäßigkeiten zusammen mit geistlicher Beratung jedoch auch nichts falsches. Es wäre sehr wünschenswert. Domkapitular Peter Hilger hat darauf verwiesen, daß das Bistum St. Pölten bisher das einzige in Deutschland ist daß einen Befreiungsdienst mir Regularien anbietet. Vielleicht wenden Sie sich einmal dorthin?

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    2. Ich werde für Sie beten dass Gott ihnen hilft!

      Trinken Sie Weihwasser. Am besten exorziertes (Petrusbruderschaft in der Nähe?)

      Lesen Sie in der Bibel. Laut. Es hilft.

      Beten Sie vor Gott so ehrlich wie sie können - einfach alles offen legen. Ich werde ein Beispielgebet aufschreiben.

      Ich weiss dass dieser Beitrag 1 Jahr alt ist, aber dennoch schreibe ich.

      Templarii

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  5. Da braucht es was. Ich selber bin da auch durch, aber irgendwie war das anders bei mir. Irgendwie habe ich dass Gefühl ich hätte es nur "erfahren" müssen, nicht dass ich dahin ging weil ich innerlich sehr leer war.

    Mir fehlt aber dennoch eine ordendliche Auseinandersetzung mit Reiki, Lichtarbeiter und co. Zumal der bekannteste Exorzist von Italien davon schreibt dass es auch natürliche Heilkräfte gibt.

    Also drei Arten: Göttliche Gnadengaben, Natürliche Heilkräfte und Satanische "Heil"kräfte. Das ist etwas was man vertiefen sollte..

    Es ist eh absurd dass die Kirche offiziell nicht mehr vom Teufel und Dämonen spricht - Magische Zirkel, Satanische Sekten und andere dabei wie Pilze aus den Boden spriessen.

    Hier wo ich wohne kann ich auf Anhieb 5 Leute benennen die sich ernsthaft mit solchen Dingen beschäftigen und stark umsessen sind. Da wird von "metallenen Dreiecken" gesprochen welche die Menschen bei sich in der Wohnung aufstellen, von Sekten, von verrückt wahnhaften Freikirchlern (Alles Satan! überall alles Böse nur wir nicht!!!!) und so weiter.

    Magie, Satanismus, Heidentum, Magie, Symbolhandlungen, Vodoo und co sind weit verbreitet und jeder für sich denkt dass er "ja so viel schlauer ist und einen Einblick hat..."

    Ich sollte einen Artikel darüber schreiben..

    Templarii

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