Sonntag, 22. Januar 2012

Einen sehr klaren Post

von Johannes von Vita in Deum über die Demut als Grundvoraussetzung zur Umkehr findet ihr hier. Manchmal wird Demut einem auch geschenkt indem man erlebt, daß das Leben nicht immer, und in wichtigen Teilen gar nicht, für uns machbar und lenkbar ist. Als Esoteriker versucht man ja ständig durch Gedanken- und Gefühlskontrolle und sogar mit "Wünschen an das Universum" (es gibt im Ernst ein Buch mit genauen Anleitungen dazu) sein Leben zu beeinflussen, bis man einmal zu oft in die nächste Grube gefallen ist. Bei der Lehman-Bankenkrise waren plötzlich die Kirchen voller Banker. Es ist schon ein Schock wenn man feststellt, daß die Idee daß man mit seinen eigenen Kräften sein Leben lenken kann nur sehr begrenzt hinhaut. Vielleicht haben sich deshalb immer wieder auch sehr erfolgreiche Menschen umgebracht weil sie nie verstanden haben, daß Hilfe kommt wenn man seinen Hochmut aufgibt und wahrhaft "zu Kreuze kriecht". Demut öffnet die Tür zu Gottes Liebe.

7 Kommentare:

  1. Uiiih, da wäre ich etwas vorsichtig im Urteil. Manche Menschen sind in dem Moment so zutiefst verzweifelt an ihrem Leben und so verlassen, dass sie keinen Menschen haben, der ihnen helfen kann oder will, dass sie lieber "zu Gott gehen", als hier weiter zu leben. Ich weiss dass, weil auch meine Mutter sich und uns Kinder umbringen wollte, weil sie so verzweifelt war nach dem Tod des Vaters und sie niemanden hatte! Sie hatte die Tabletten bereits auf dem Tisch liegen, als ein Bekannter vorbei kam und sich so die Situation änderte. Engel haben keine Flügel und Verzweiflung ist ein dunkler Käfig.

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  2. Dem schließe ich mich an. Ich denke dabei auch an Menschen wie Jochen Klepper, dem es bestimmt nicht an Demut gefehlt hat, wenn ich an seine Dichtungen denke. – Manchmal erscheint die Situation einfach auswegslos.

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  3. @Rosenrot, Braut des Lammes
    Ihr habt natürlich recht und ich habe mich nicht differenziert genug ausgedrückt. Im Fall Deiner Mutter hatte der Engel wirklich keine Flügel, aber er ist zu Hilfe gekommen und ihr habt ihn von Gott gesandt empfunden. Warum sollte er dann nicht auch tatsächlich gesandt worden sein?

    Über Menschen in tiefster Verzweiflung und Verlassenheit will ich nicht urteilen, es geht mir um die, die sich sozusagen "nicht die Mühe machen" sondern ein paar hochmütige Ausreden parat haben um sich nicht vor Gott demütigen zu müssen. Darauf zielte ja auch der Post von Johannes.

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  4. Lieben Dank, Dorothea, fürs Erwähnen meines kleinen Kapitels. Mir ging es auch eher um das, was Du schreibst.
    Ich glaube eben nicht, dass die Kirche aufhören darf, von dem zu reden, was ihr aufgegeben ist.
    Es ist klar und natürlich, dass die Botschaft nicht jedem wie ein nasses Tuch ums Gesicht geworfen werden darf. Aber sie grundsätzlich unerwähnt lassen, ist auch ein Unrecht.

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  5. Auch wenn das nichts mit dem eigenen Post zu tun hat und deine Geschichte wirklich "Gott sei dank" so ausgegangen ist Rosenrot: Engel haben lt. der Bibel Flügel (siehe Jesaja, siehe Ezechiel)

    Zu den Bankern, es ist doch erstmal schön, dass sie wissen wohin sie sich wenden können. Das Innere sieht Gott und wird es richtig beurteilen können. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich selbst immer wieder von einem Erfolgstripp mit dem Beten des Magnificats "runter holen" muss, genauso oft bete ich aber "Jesus, ich vertrau auf dich" wenns nicht so läuft wie es sollte. Siehst du und hier hätte ich fast geschrieben, "wie ich es mir vorstelle" und das ist mein Punkt, bei mir ist auch das loslassen in "dein Wille geschehe" das Schwerste an dem ich noch arbeite. Ich denke alle, die das so richtig können, sind auf dem Weg zur Heiligkeit und ich freue mich für sie.

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  6. @Sarah
    Ich habe nichts gegen Banker, ich denke nur daß jeder seinen eigenen Stopper bekommt, und wenn sie das dann begreifen und andere Wege suchen als bisher ist das doch prima.

    Ich glaube nicht nur für Dich gilt daß "Dein Wille geschehe" zu sagen - und auch zu meinen - zu den schwersten Dingen überhaupt gehört, besonders wenn die Situation wirklich schlimm ist. Was unser Enkelkind betrifft kämpfe ich auch gerade darum.

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  7. @ Dorothea, Ich wünsche euch weiterhin "Gottes Segen und dass seine Engel euch behüten mögen". Es ist eine der wenigen Situationen bei denen ich wirklich sagen kann, "Ich weiss wie ihr euch fühlt". Gestern in der Vorabendmesse ist unsere nun 8 jährige Louise in einer kleinen Kapelle in die Sakristei gegangen und hat sich umgezogen nachdem sie gesehen hatte, dass der alte Priester alleine eingezogen war. Mein Mann und ich blinzelten uns mit feuchten Augen an. Am Nachmittag hatte sie zum ersten mal mein Pferd trocken geritten, bei dem sie gerade mal mit dem Kopf am Steigbügel steht. Die kleine Maus auf dem großen Pferd. In solchen Situationen habe ich Tränen in den Augen und danke Gott von ganzem Herzen, körperlich hat er Wunder an ihr vollbracht. Ich wünsche euch auch viele solcher Momente mit Victoria.

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